Baja California
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten5-30m
Tiefe1-40m
Strömungwenig-mittel
Wassertemp.18-28C°
Beste ZeitJul-Nov
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Baja California
Amerika - Mexiko
Eine richtige „Fischsuppe“ ist die Sea of Cortez zwischen der Baja California und dem Festland Mexikos, ein Reich für Wale, Walhaie, Haie, Mantas, Seelöwen und gigantische Fischschwärme.
Zu Ehren des spanischen Eroberers Hernán Cortés wurde das bis zu 3000m tiefe Nebenmeer des Pazifiks auch Mar de Cortés ( Sea of Cortez) genannt, geläufiger ist es bei uns unter Golf von Kalifornien. Er erstreckt sich vom Mündungsdelta des Colorado Rivers im Norden bis nach Cabo San Lucas im Süden auf etwa 1150km Länge und ca. 160km Breite. Taucher sprechen gerne kurz von der „Baja“, wenn sie das fischreiche , etwa 160 000 km² große Meer meinen, dessen Ausgangspunkt für Unterwasserexkursionen meist La Paz ist. Als Baja California bezeichnet man aber korrekt die gesamte Halbinsel sowie auch den mexikanischen Bundesstaat.
Warum sich dieses kleine Meer so fischreich präsentiert ist einfach erklärt: Strömungen aus der Tiefsee und der an Nährstoffen reiche einmündende Colorado mischen sich zu einer leckeren Planktonsuppe mit dem Ergebnis eines Überangebotes an Fressbarem. Dies lockt sowohl Groß als auch Klein an und somit konnte sich ein artenreiches marines Leben entwickeln. Leider wird die Baja heutzutage sehr stark befischt und es müssten dringend strengere staatliche Gesetze beschlossen werden, bevor es zu spät ist. Manche Tauchregionen hat man glücklicherweise bereits zu Unterwasserparks erklärt, dies alleine reicht aber sicherlich nicht!
Das Herz der Aquanauten schlägt in La Paz, der Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur und wo sich einige Tauchschulen und Resorts angesiedelt haben. Die Anfahrt zu den Topspots der Inseln Isla Espiritu Santo, Los Islotes und Cerralvo dauern etwa zwischen 60-90 Minuten, man sollte also schon etwas seefest sein. Wer mit den Wellen so seine Problemchen hat, ist gut beraten, bereits zu Hause einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen. Die längeren Anfahrten werden durch die Wundermittelchen weitaus angenehmer. Ein Tipp für Fotografen: das Makroobjektiv muss man für die mexikanische Fischsuppe nicht einpacken, wichtiger sind die Normal- und Weitwinkeloptiken. Aus der Tiefsee ragen um die Inseln sogenannte „sea-mounts“, auf Deutsch Unterwasserberge, bis auf 10 –20 Meter unter die Wasseroberfläche empor und sind daher beliebter Treff einiger Hochseespezies. Ein bekannter und legendärer Platz dazu ist El Bajo, sein Name steht für Hammerhaie, die im Freiwasser vor dem Riff umherziehen. Doch wie so oft spielt auch hier das Quäntchen Glück eine entscheidende Rolle und es ist wahrlich nicht jedermanns Sache, im Freiwasser auf 30m geduldig auf das Rudel zu warten. Die Tauchguides schwärmen beim Briefing an dem Paradeplatz selbst von Begegnungen mit Orcas und Walen, also Augen auf und sich immer wieder drehen! Wir konnten sogar einmal ganz kurz einen Weißen Hai unter uns vorbeischwimmen sehen. Zu den weiter entfernten Plätzen, je nach Wetter bis zu 2 Stunden, zählt auch La Reina im Norden vor der Insel Cerralvo: Seelöwen, Büschelbarsche, Muränen und wirklich gigantische Fischschulen von Grünen Makrelen und Barrakudas lieben diesen „königlichen“ Platz, an dem auch die Überreste eines Wracks verstreut herum liegen. Bis vor ein paar Jahren war La Reina eine beliebte Manta-Putzerstation, leider wurden die Tiere aber von Fischern gefangen. Man hört aber, dass die eleganten Gleiter wieder ab und zu hierher finden, darf also hoffen.
Ganz sicher ist immer die Seelöwenkolonie auf den Los Islotes zu sehen, die zwei kleinen Inseln liegen etwa 50km nördlich von La Paz. Das ganze Jahr über kann man die freundlichen Tiere beobachten, für uns der weltbeste Tauchplatz mit diesen urigen Clowns der Meere. Um die 200 Tiere sollen hier permanent leben. Besonders verspielt sind die Jungen, die beste Zeit dafür ist ab Mitte August, der beste Platz vor einer kleinen Höhle, allgemein bekannt unter „cueva“. Keine Angst vor ihren Bissen, die sind noch zärtlich. Handschuhe sind aber trotzdem angebracht! Hört man die Bullen Unterwasser brüllen, ist man definitiv zu nahe am Geschehen und sollte sich ein paar Meter zurückziehen. Auch Barrakudas, Muränen, Doktor- und Damselfische, Schnapper sowie ein großer Sardinenschwarm lieben diesen herrlichen Flecken.
Nicht so weit entfernt kann man Seelöwen ebenfalls beim San Rafaelos Ligthouse beobachten, allerdings weniger spektakulär wie bei den Los Islotes. Zwanzig Minuten weiter vom Leuchtturm liegt das Wrack der „Salvatierra“ auf ca. 15m Tiefe, die ehemalige etwa 100m lange Fähre ist 1976 auf das Swannee Riff aufgelaufen und ist heute ein künstliches Riff und idealer Wohnraum für viele Fischarten wie große Muränen, fotogene Cortez- und Königskaiser sowie einige Schwarmfische.
Wahrhaft „riesige“ Begegnungen versprechen die Tauchbasen in den Monaten August bis Ende November: in der großen Bucht von La Paz, ganz nahe an der Stadt, kann man mit Walhaien schnorcheln. Zum Suchen der 3-10m langen Giganten wird ein Ultra-Light-Flugzeug eingesetzt, das mit dem Tauchboot in Funkkontakt steht. So wird einem quasi dieses Hai-light garantiert!
Die Baja California ist ein Tauchrevier, das man einfach mal gesehen haben sollte und das man mit keinem anderen der Welt vergleichen kann. Mehr als ein Dutzend Spots werden alleine im Revier um La Paz angesteuert, genügend Stoff für zwei Wochen tollstes Tauchvergnügen inklusive interessanter Landausflüge. Und nicht zu vergessen, vieles ist auch für Schnorchler bestens geeignet! Wer aber einen Tagesablauf „nach dem Tauchgang ist vor dem Tauchgang“ bevorzugt, kann sich auch gerne auf einem der Kreuzfahrtschiffe in der Cortez-See vergnügen. Auf den Punkt brachte es Altmeister Cousteau: Dieses Meer ist ein Riesen- Aquarium!
 
Insidertipps
Allradtouren in die Wüste (Goldgräber), Hotel California ( Eagles) ca. 2 Stunden entfernt Richtung Cabo San Lucas, per Ultra-Light bis zu den Los Islotes, Kajaktouren, Öko-Tourismus. Gute Restaurants in La Paz. Eigene Ersatzteile mitnehmen, an Pillen gegen Seekrankheit denken. Ideal für Nitrox.

Die besten Zeiten für:
Walhaie: von Anfang August bis Anfang Dezember in der Bucht vor La Paz
Mobulas: ganzes Jahr über
Mantas: El Bajo im Oktober
Seelöwen: ganzes Jahr über, am Besten, wenn die Jungen spielen von August bis Dezember
Hammerhaie: beste Zeit Mai bis Juli bze. November bis Dezember bei El Bajo
Finnwale: September bis Dezember
Buckelwale: Anfang Januar bis Mitte April
Grüne Makrelen- Fischschule: Anfang August bis Ende November bei La Reina Green Jacks= Carangoides caballus
Sardinenschwarm: Anfang August bis Ende November vor Los Islotes
Links & Informationen
www.bajainsider.com
 
 
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Infos zum Land
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Klartext - gut zu wissen
Naturschutzgebiete mit Traumkulissen, für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Schnorchler geeignet. Einige Tauchbasen ( auch Deutsch sprechend) und Liveaboards. Absoluter Topspot für Seelöwen und Walhaie. Wenige Tauchboote. Bekanntes und gut ausgestattetes Tauchresort mit eigenem Hafen u. eigener Dekokammer, ärztliche Versorgung gut. Interessante Ausflüge an Land. Gutes Preis-Leistungsverhältnis, auch für Familien geeignet.
Weit entfernt, lange Flüge. Die besten Spots liegen mit Tagesbooten ca. 30-90 Minuten Anfahrtsweg von La Paz entfernt. Etwas „amerikanisiertes“ Tauchen, kein Hausriff. Exponierte Plätze können wetterbedingt nicht immer angesteuert werden. Nitrox kostet extra.
 
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