Costa Brava Süd
Hummer
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten10-30m
Tiefe5-40m
Strömungwenig-mittel
Wassertemp.14-24C°
Beste ZeitMai-Okt
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Costa Brava Süd
Europa - Spanien
Die fast 160 km lange „wilde Küste“ ist seit den frühen Anfängen des Tauchsportes zum beliebtesten „Nahziel“ europäischer Taucher geworden, denn damals entstanden hier bekanntlich mit die ersten Tauchbasen des Mittelmeerraumes. Da es an ihr so viele Tauchspots wie fast Sand am Meer gibt, nehmen wir sie in zwei Teilen genauer unter die Lupe
Na, wie wär`s mit tauchen an der Costa Brava? „Nur Hochhäuser, Touristennepp, Fast Food, Leibermassen am Strand“ – solchen Schwachsinn palavern wirklich nur Unkundige, vergessen Sie ganz schnell all dieses oberflächliche Gerede. Wir zeigen Ihnen ein paar nette Orte, in denen es sich lohnt, auch einen Taucherjahresurlaub zu verbringen. Und nicht nur einen…
Seit über 30 Jahren besuchen wir fast jährlich per Auto die nördliche Ecke Spaniens und nicht ohne Grund. Will doch was heißen bei den vielen Tauchreisen, oder? Klar gibt es auch das zweite, nicht so schöne Gesicht im tieferen Süden, aber da lohnt das Tauchen fast eh nicht: außer Sandflächen ist dort nicht viel los, zumindest unter den Wellen. Über Wasser ist es dort aber komplett umgekehrt, nichts für uns. Vorweg: Erwarten Sie keinen Billigurlaub, denn gerade die Autobahngebühren und der notwendige Sprit bis nach Katalonien sind sicherlich teurer als der Flugpreis für zwei Personen. Aber man ist automobil und das ist von Vorteil in dieser Ecke, die auch im Hinterland viel zu bieten hat.
Der Küstenabschnitt am Mittelmeer trägt an manchen Stellen noch völlig zu Recht seinen Namen, der übersetzt die „wilde Küste“ heißt. Bizarre Felsküsten, teils steil abfallend, dazwischen verträumte kleine Buchten, die man nur vom Wasser aus erreicht, unterbrochen von ehemaligen schmucken Fischerdörfern mit tollen Restaurants und urigen Kneipen. Im Punkt Tauchtourismus wird von der katalanischen Regierung einiges getan, um Taucher anzulocken. Man hat seit einigen Jahren bemerkt, dass das Unterwasservölkchen ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Geldausgeben ist. So wurden zwei Meeresgebiete unter Naturschutz gestellt und die Zahl der Besucher reglementiert, die Unterwasserwelt hat durch diese Schritte gehörig gewonnen. Denn trotz stetig wachsender Taucherzahlen, Basen und viel mehr Tauchgängen an den besten Plätzen, sind die Spots nicht etwa schlechter geworden, sondern ganz im Gegenteil, sogar besser als noch vor 30 Jahren. Im Naturschutzpark der Islas Medas vor Estartit sehen wir teils handgroße Edelkorallen, die in den ersten Tagen der Taucherei mit Erfolg geplündert wurden. Die Harpunen gehören fast auch der Vergangenheit an und kein Zackenbarsch muss in den geschützten Bereichen mehr um seine Schuppen bangen oder die Langusten um ihre begehrten Schwänze. Dank Engagement verschiedener Basen und Organisationen sieht es in den nicht geschützten Gebieten ebenfalls weitaus besser aus als Jahre zuvor. Eine intakte Umwelt zahlt sich eben aus, für alle!
Daher steckt die Costa Brava seit einiger Zeit in einer Art Renaissance: diejenigen, die der wilden Küste eine ganze zeitlang den Rücken gekehrt haben und deren Taucherheil vermeintlich nur noch in den tropischen Zielen lag, kommen mit Reue zurück. Denn neben tollen Tauchabenteuern vor der schönen Küste sehen wir schon ein paar Kilometer im Hinterland Natur pur vermischt mit viel Kultur und genießen eine hervorragende, eigenständige Küche. Für Neugierige gibt es eine ganze Menge reizvoller Ecken. Nur einen kleinen Teil davon können wir Ihnen vorstellen, mit entsprechend Zeit und guten Tipps der Insider können sie auf eigene Faust noch eine ganze Menge davon erleben und entdecken.
Den südlichen Küstenabschnitt definieren wir tauchgeographisch von Estartit bis San Feliu de Guixols. Genau hier wurden die ersten entscheidenden Schritte in Sachen Tauchtourismus unternommen: von Tony Murray in Estartit, von Horst Lindner in Callela und von Stolli in Tamariu. Alle drei Tauchbasen sind noch heute ein Renner, wenn sie auch nicht mehr von den „grauen Eminenzen“ in vorderster Front geleitet werden.
Das „Zentrum der Taucher“ ist zweifelsohne das ehemalige Fischerörtchen Estartit, das sich mittlerweile schwer gemausert hat zu einer Kleinstadt mit allen touristischen Angeboten, die man sich nur vorstellen kann. Lassen sie sich nicht vom ersten Eindruck erschrecken, denn die Hochhäuser stehen nur am Sandstrand, dahinter sind überall noch schmale Gassen und Winkel. Es gibt einige Basen, der Grund hierfür sind die vor der Küste liegenden Inseln Islas Medas, die seit vielen Jahren geschützt sind. Zu denen gelangt man per Tauchschiff vom Hafen aus, in dem die größte und modernste Hightech-Füllanlage von Europa steht. Lassen Sie sich nicht an manchen Tagen, gerade an den Wochenenden, von den „schwarzen Massen“ täuschen., denn unter Wasser hat man mittlerweile alles akribisch geregelt. Von staatlicher Stelle wird in Coop mit den verschiedenen Basen eine Liste aufgestellt, wer wann und wo und mit wie viel Personen tauchen kann und darf. So ist gewährleistet, dass ihnen niemand die Tauchmaske vom Kopf schlägt und sie alle Highlights rund um die Inseln auch sehen. Dazu zählen natürlich die vielen Zackenbarsche, die Edelkorallen, die Höhlen, oder die Steilwände voller Gorgonien und interessanter Fischwelt um das Wichtigste zu nennen
Farbwechselnde Gorgonien stehen dicht gedrängt genau vor der Küste Tamarius am Spot Cala Nova- eine reine Augenweide. Manche behaupten, dass die Fächerkorallen dieser Gegend die schönsten ihrer Art im gesamten Mittelmeer sind, was wir unisono bestätigen dürfen. Meterhohe Exemplare in Rot und Gelb verzieren ganze Wände und Canyons. Heringskönige, Fahnenbarsche, Lippfische, Brassenschwärme und viele kleine Köstlichkeiten begeistern nicht nur Unterwasserfotografen. Und noch ein Trumpf hat der kleine Ort zu bieten: ein super Hausriff, das zudem noch gut geschützt liegt. Hierher zieht es nicht nur andere Tauchbasen bei Schlechtwetter. Auch viele biologisch Interessierte finden in der Bucht wahre Schmankerl, angefangen vom Seepferdchen über Grasnadeln bis zu Schlangenaalen und Knurrhähnen. Die Bucht ist mittlerweile allerdings kein Geheimtipp mehr, denn Stolli- ein weltbekanntes Urgestein des Tauchsports- hat sie mit seiner Basis bekannt gemacht. Sein Motto für den Betrieb bleibt weiterhin „klein, aber fein“ und wird so gepflegt.
Manche Tauchplätze von Tamariu überlappen sich mit unserem nächsten nicht weit entfernten Ziel: Weißer Fisch im blauen Wasser“ ist das allseits bekannte und beliebte Markenzeichen des PN- Clubs von Callela. Die Basis wurde 1969 von der Tauchlegende Horst Lindner gegründet. Die Bootsfahrzeiten sind meist kurz: in etwa 10 Minuten ist man am Tauchplatz El Ullastres mit seinen bekannten drei Riffen. Die Unterwasserberge „montanias submarinas“ sind bunt mit Gorgonien bewachsen, in denen sich allerlei tummelt. Sie beginnen zwischen 6 und 10 Meter Tiefe unter der Oberfläche und bieten gleich eine Anzahl recht interessanter Tauchgänge. Richtung Süden geht’s in vierzig Minuten zum Wrack der Boreas bei Palamos. Etwas nördlicher liegen die Les Formigas, eine kleine Felsengruppe, die weit verzweigt ist bis maximal 30m Tiefe und immer wieder eine Herausforderung an unsere Orientierungskünste darstellt. Es ist geplant, auch dieses Gebiet unter Naturschutz zu stellen.
Wer den südlichen Teil der Costa Brava für sich entdecken will, muss auf jeden Fall vor jedem der Orte nicht nur einmal abtauchen, sondern mindestens eine Woche dafür verwenden. Wir versprechen nicht zuviel: Es lohnt sich und man sieht häufig „Wiederholungstäter“.
 
Insidertipps
Unbedingt Hinterland besuchen: Pals, Tonwarenmarkt La Bisbal, archäologische Fundstätte Ullastret, Peratallada ist einer der schönsten Orte an der Costa Brava. Dali-Museum Figueres.
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Naturschutzpark Islas Medas, Höhlen, viel Fisch. Tolles Hausriff in Tamariu. Für Anfänger und Fortgeschrittene, Kindertauchen und Kurse. Günstige Gruppenunterkünfte für Selbstversorger. Familiengeeignet, gute ärztliche Versorgung. Preiswerte und kurze Flüge.
In den Ferienzeiten (Ostern, Pfingsten) meist viele Taucher, Anmeldung daher notwendig. Per eigenem Auto an die Costa Brava nicht billig.
 
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