Turks and Caicos
Buckelwalmutter mit Kalb
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach
Sichtweiten15-40m
Tiefe3-40m
Strömungwenig
Wassertemp.24-30C°
Beste ZeitNov-Juni
Im WasserAn Land
Grossfische
Fische
Korallen
Wracks
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Turks and Caicos
Amerika - Turks/Caicos
„Big Blue unlimited und tauchen wie früher“ versprechen die Tauchbasen von den Turks & Caicos nördlich der Dominikanischen Republik.
Turks und Caicos, wie bitte, wo um Himmels Willen liegt denn das? Die Suche im Atlas beginnt. In Europa liegt`s nicht, wir müssen übern Teich. Mit der Türkei hat der erste Name des Landes nur im Entferntesten zu tun, weil es dort einen Kaktus gibt, der an die roten Hüte der Türken erinnern soll oder auch an frühere Mittelmeerpiraten. Karibische Phantasien! Beim zweiten Namen, Caicos, sollen angeblich die Spanier schuld sein, weil sie „cayos“ nicht so richtig aussprechen konnten, was „kleine“ Inseln bedeutet. Soviel zum ungewöhnlichen Namen der Inselgruppe, die aus acht „größeren“ und etwa vierzig Minieilanden besteht.
Geografisch gehört das Land, das zwischen dem Atlantik und der Karibik liegt, tatsächlich zu den bekannten Bahamas. Genauer gesagt zur Bahama Banks. Und am südöstlichen Ende dieser langen Inselkette, über die man mehr als eine Stunde von Miami aus fliegt, finden wir die weit verstreuten „Türkischen Inseln“, inmitten der Karibik und oberhalb der Dominikanischen Republik. Getrennt sind sie nur durch die etwa fünfzig Kilometer breite Caicos Passage.
Früher gehörten die Pirateninseln sowohl zu den Bermudas als auch zu den Bahamas. Sie waren quasi die Bauern im Schachspiel zwischen den damaligen Supermächten Frankreich, Spanien und England: schnell zu bekommen, aber auch wieder schnell zu verlieren. Bestrebungen nach Unabhängigkeit scheiterten bis heute, „momentan“ sind sie ein britisches Überseegebiet mit US-Dollar Währung. Der Tourismus ist im kleinen Land kräftig am Boomen und deshalb beste Einnahmequelle. Die wöchentlichen Flüge aus USA nehmen ständig zu. Es geht bereits direkt von New York nach Provo, wie die Einheimischen ihr Providenciales auf der Hauptinsel kürzer nennen. Die Gründe liegen auf der Hand: zwölf Monate lang Sonnenschein, rundherum klares Wasser und insgesamt 320 km weiße Puderzuckerstrände, die ein bekanntes Reisemagazin mit der Note Eins ausgezeichnet hat. Mit diesem Dreierpack kriegt man viele Touris, den Tauchern werden ursprüngliche Karibik und Großfische versprochen- und gehalten!
Landschaftlich haben die Turks und Caicos leider nicht so viel zu bieten wie manch andere Karibikinseln. Richtige Berge gibt’s nicht, alles ist flach, der Boden ist reiner Kalkstein und mit Kakteen und Dornengewächsen übersät. Trotzdem hat das Land 33 Schutzzonen als Nationalparks eingerichtet mit Feucht- und Mangrovengebieten, Korallenriffen und Vogelschutzreservaten. Die wenigen Attraktionen sind ein kleines Nationalmuseum, eine Conchfarm, Echsen im Little Water Caye und die kläglichen Überreste der Chesire Hall Plantation. Das war`s dann auch.
Aber unter den Wellen ist es umgekehrt, Turks und Caicos „taucht wirklich was“! Zwischen Januar und März gibt’s eine richtige Attraktion, wenn die Buckelwale vom Polarmeer kommend an den Inseln Richtung der nahen Silverbanks oder Mouchoir Banks vorbeiziehen, um dort ihre Jungen zu gebären. Die Silver Banks gehören zu den wenigen Plätzen auf der Welt, bei denen man mit den Giganten schnorcheln darf. Spezielle Schnorcheltrips mit der Turks and Caicos Aggressor und der Sun Dancer werden in diesen Monaten angeboten und sind meist schnell ausgebucht, frühzeitiges Anmelden ist Pflicht. Gestartet wird von Puerto Plata aus, denn die Silver Banks gehören zur Dominikanischen Republik. Die Überfahrt dauert um die 10 Stunden, das Wetter spielt leider nicht immer mit. Die Guides haben ihre speziellen Techniken, wie man die Buckelwale am besten vor die Maske bekommt. Das Wichtigste dabei ist: Ruhe, Disziplin in der Gruppe und eine Riesengeduld. Zieht aber dann eine Walmutter mit ihrem Kalb an den Schnorchlern vorbei, dürfte dies zu den absoluten Highlights in einem Taucherleben zählen. Eine Portion Glück gehört natürlich dazu!
Die Tauchplätze rund um die Inseln gehören zu den Edelspots der Karibik. Die meisten liegen an den Steilwänden vor den windgeschützten Inselseiten wie dem Nothwest Point Marine Park, dem West Caicos National Park, vor South Caicos, am French Caye oder am West Sand Spit. Nicht so oft besucht werden die Riffe vor Grand Turk oder Salt Caye.
Tagesboot oder Kreuzfahrer, das ist für manche eine Glaubens-, für andere eine reine Geldfrage, angeboten wird beides. Fakt ist, dass fast alle bekannten Stellen mit schnellen Tagesbooten der örtlichen Tauchbasen angesteuert werden. Wer das einwöchige Geschaukel nicht verträgt, kann also auch Hotel mit Tauchbasis buchen. Selbst das weit entfernte French Caye gehört bei gutem Wetter zum Tagesprogramm. Die Bootsfahrten dauern meist zwischen einer halben und eineinhalb Stunden. Nur sehr wenige Plätze bleiben ausschließlich den Kreuzfahrern vorbehalten. Es ist nichts Neues: da man mit ihnen aber nahezu rund um die Uhr tauchen kann, sieht man von Bord aus in einer Woche mehr als in zwei Wochen von Land aus.
Das 23 km lange Providenciales ist das Zentrum der Inseln, hier stehen auch die meisten Hotels und Resorts an einem 19 km langen Paradestrand. Auf über fünf Kilometer Länge wird feinstes Steilwandtauchen im Nothwest Point Marine Park angeboten. Vor der Kante gibt’s meist ein flaches Riff zum easy diving, gerade mal um die 15 m Tiefe und viel “do go see“, also viel zu sehen im einheimischen Creolenslang.
Beliebt ist der Platz Thunderdome. Tatsächlich steht oder besser stand auf dem Sandgrund eine Stahlgitter- Halbkugel, die speziell für eine französische Fernsehschau gebaut und versenkt wurde. Freitaucher mussten oben durch ein Loch eintauchen, um von Meerjungfrauen drinnen Luft zu bekommen. Nach etlichen Unfällen wurde die Schau glücklicherweise abgebrochen: zu viele Freitaucher vergaßen einfach beim Aufsteigen die zuvor eingeatmete Pressluft auszuatmen. Endstation war die Dekokammer. Heute ist der Dome leider zusammengebrochen, es liegen nur noch Einzelteile herum. Am Black Coral Forest ragen Schwarze Korallen aus der Steilwand, tolle Anemonen und Schwämme leben am Crack. Meterlange Langusten und große Nassau Grouper sind immer zu sehen.
Wir ziehen mit der Turks und Caicos Aggressor weiter, nach etwa zwei Stunden sind wir in West Caicos, der nächsten Insel. Keine fünf Minuten ankern wir am Rock Garden Prelude und unter dem Schiff versammelt sich bereits ein Heer von Pferdekopfmakrelen. Dazwischen lauert ein Barrakuda mit wachen Augen und scharfen Zähnen. Die Insel ist unbewohnt und liegt an der westlichen Ecke der Caicos Bank. Auch hier liegen die meisten Tauchplätze innerhalb eines zehn Kilometer langen Marineparks. Etwa hundert Meter vor der Küste beginnen die Tauchgänge, die Kompasseinstellung Richtung Steilwand ist immer gleich: 270 Grad. Die Abbruchkante liegt zwischen 11 und 15 Metern.
Im Blauwasser patrouillieren am White Face Riffhaie, der Platz heißt auch Anchor. Das aus dem Mittelalter stammende bunt bewachsene Relikt steckt in einer Riffspalte. Beim Spot Land of the Giants wachsen allerlei Schwämme, am Tons of Sponges noch mehr davon. Die gelben Röhren sind immer wieder lohnende Fotoobjekte und am Highway to Heaven sehen wir sie dann wieder, die Karibischen Riffhaie. Das gefällt allen! Unsere Hai-a- Safari kommt so richtig in Fahrt.
Das Wetter spielt super mit, wir kreuzen weiter. „Schnell nach French Cay, dort wird’s noch spektakulärer“, meint unser weiblicher Kapitän. Nur mit einer Sondergenehmigung darf man zu der kleinen, unbewohnten und 24 km langen Sandinsel, die ebenfalls unter Naturschutz steht. Während der Sommermonate wimmelt es ringsherum nur so von Ammenhaien, die ihre Jungen hier zur Welt bringen. G-Spot heißt unser erster Platz, ein Wald von Schwarzen Korallen wuchert direkt unter der Ankerboje an der Steilwand, dazwischen sieht man farbige Schwämme, weiter oben die grandiose Welt der Weichkorallen. Alles da, was die Karibik hergibt. Und natürlich wieder Haie. Sie werden durch die Vibration des Schiffsmotors magisch angezogen und kreisen laufend um uns.
Am Double D segeln Adlerrochen an uns vorbei, kleinere Schildkröten rudern etwas erschrocken davon. Am Rock `n Roll tanzen zwar die eleganten Räuber ganzjährig, der Platz aber hat seinen Namen wegen seinen oft schlechten Wetterbedingungen erhalten, der den Schiffen keinerlei Schutz bietet. Eine erste, klasse Steilwand endet im tiefen Blau. In meinem Logbuch vermerke ich nur ein Wort: „ Haie!“ Und es wird noch besser! Gerade ein paar Mal kann der nächste Toppspot pro Jahr angefahren werden, wenn es Wind und Wellen zulassen. Hier müssen die Tagesboote nun endgültig passen, er liegt zu weit draußen. Für unseren langen Edelschlitten ist es aber ein Klacks: West Sand Spit.
Hellste Aufregung herrscht kurz nach Sonnenaufgang bereits während der Fahrt dorthin, denn Amanda Bryan- unsere Kapitänin- hat eine Walmutter mit ihrem Baby in der Caicos Passage entdeckt. Ganz vorsichtig schippert sie zu den Kolossen, die sich schnaubend an der Oberfläche erholen. Nach der halbstündigen Schau zeigen sie uns freundlich ihre Fluke und ab geht’s in die Tiefsee. West Sand Spit ist nur ein türkisgrüner Punkt im Meer und nur bei Ebbe kann man auf der Sandbank laufen. Dass hier sehr selten getaucht wird, zeigt sich bereits in den ersten Minuten. Alles ist völlig unberührt, nichts zerstört. Eine Schule von gelben Barben lässt sich durch uns nicht stören, große Rochen dösen im Sand, die farbenfrohen Queen Angelfische beäugen uns eher zurückhaltend. Sowohl große Nassaubarsche als auch kleinere Haie lassen sich an Putzerstationen verwöhnen. Der Korallengarten um den Platz ist eine echte Wucht. Wir nutzen die Gunst des Tages und hüpfen gleich dreimal in die spiegelglatte und warme Pfütze. “You are very lucky guys“ heißt es am späten Nachmittag von unserem Diveguide mit breitem Grinsen, denn auch er hatte einen Mordsspaß. Kurz vor der Dämmerung müssen wir wieder am French Cay sein, denn so weit draußen kann sich die Wettersituation sehr schnell ändern.
Dies bedeutet gleichzeitig das Einläuten der Rückreise der einwöchigen Tour durch die Caicos. Was ist aber nun mit den „Türken“? Sie liegen leider so weit entfernt, dass man dazu wieder ins Flugzeug muss. Auf der etwas ruhigeren Insel liegen mehr als zwanzig bekannte Tauchgründe, die eine Extrareise Wert sind. Aber auch „nur“ die Caicos haben ihr Versprechen voll gehalten: Big blue unlimited, eine klasse Karibik und Haie satt. Und keine angefütterten! „We like Hollywood, but not under water“, bemerkt ein Guide süffisant.
 
Insidertipps
Ideal für Nitroxtauchen. Achtung: es empfiehlt sich nicht nach 5 Tauchgängen am Tage anschließend in einen Whirlpool zu liegen, Ärzte raten davon dringend ab! Die Buckelwaltouren starten von Puerto Plata in der Dominikanischen Republik, nur 3 Liveaboards haben die Genehmigung dazu. (Es gibt dorthin auch Direktflüge mit Condor, extra Übernachtungen trotzdem notwendig) „Fischführer Karibik“ und „Niedere Tiere der Karibik“ von Paul Humann ( Bücher der Zeitschrift tauchen)

Medikamente gegen Seekrankheit evtl. nur für die längere Überfahrt nehmen (Achtung: bei auftretenden Nebenwirkungen nicht tauchen - Ärzte raten dringend ab, obwohl die Guides ab und zu Tabletten anbieten).
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Für Europäer relativ unbekannt. Faszinierende und abwechslungsreiche Spots, verschiedene Marineparks, interessante UW- Flora und Fauna, tolles Hairevier, saisonal Buckelwale. Für Tauchanfänger und Fortgeschrittene sowie Schnorchler gut geeignet. Einige Tauchbasen und gute Resorts, Top- Strände. Liveaboard- Touren möglich.
Weit entfernt, lange Flüge, keine Direktflüge (meist mit Übernachtung). Teils hohes Preisniveau in einigen Resorts und auch bei Liveaboards. Für Tauchkreuzfahrten erwartet man ein für Europäer hohes Trinkgeld, bis 10% der Tourkosten. Tauchen ist auf die vielen Amerikaner abgestimmt. Hurrikansaison 1. Juni – 30. November.
 
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