|
Afrika - Kapverden |
|
Was Anfang der 90er Jahre noch als neuer Tipp „für nicht jeden Taucher“ gehandelt wurde, erlebt seit ein paar Jahren einen kleinen Taucher-Boom. Zurecht! |
Die 15 teils mondähnlichen Vulkaninseln im Zentralatlantik liegen knappe 500 km westlich von Afrika, nur 9 davon sind bewohnt. Man unterscheidet die nördlich gelegenen Inseln über dem Wind (Ilhas de Barlavento: Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Sal, Boa Vista , Santa Luzia, Branco, Raso) und den Inseln unter dem Wind (Ilhas de Sotavent: Maio, Santiago, Fogo, Brava , Ilhéus do Rombo). |
Ein noch richtiger Abenteuerurlaub mit Neuland war es in den frühen Jahren des Kapverden-Tauchtourismus 1992 auf einem Schiff, das man heute wirklich niemanden in der Szene mehr anbieten dürfte, ohne dass es Reklamationen und Prozesse hageln würde. Damals gab es gerade einmal zwei „Tauchbasen“, mittlerweile sind es weit über ein Dutzend international arbeitende Tauchcenter, die sich sehen lassen können. Und die damaligen Tauchgänge vom Schiff aus, das mehrere Inseln ansteuerte, waren immer ein Wechselbad der Gefühle zwischen „sehr schön“ und „äußerst bescheiden, nichts los, sehr trübe“. Was wir nicht gleich wussten: Wir wurden als Auskundschafter für interessante Tauchspots und altem Eisen, sprich Wracks, benutzt- als Abenteuerurlaub wurde es mundgerecht verpackt. |
Hochs und Tiefs gab es damals nicht nur bei der Qualität der Spots, sondern auch bei den Wellen des Atlantiks und letzteres ist noch heute so. Selbst in den besten Zeiten zwischen März und November kann man davon ausgehen, dass es Wellen und auch Dünung geben kann. Doch es sind genügend geschützte Stellen vor den Taucherinseln vorhanden, die auch „Schönwettertauchern“ dann noch Spaß machen. Die Tauchplätze und Bedingungen kennen die Basen heute gut und es sind keine Fahrten ins Blaue mehr. Doch eine gesunde Portion an Kondition sollte auch wegen eventuellen Strömungen jeder schon mitbringen. Easy Diving definiert man einfach anders, das gilt allgemein für das Tauchen im Atlantik. |
Belohnt wir man durch Erlebnisse, die man nie vergisst. Auf der damaligen Kreuzfahrt wurden riesige Anker und Amphorenplätze vor Citade Velha, der ehemaligen Hauptstadt der Kapverden auf der Insel Santiago gefunden. Das große Tal vor dem heutigen kleinen Fischerdorf war ein Gefängnis für Sklaven aus Afrika, die man nach Südamerika „verkaufte“. Riesige Anker sind Zeitzeugen vieler Piratenüberfälle, denn die berühmten Seefahrer waren alle mal hier, so z. B. Sir Francis Drake, Vasco da Gama oder Christoph Columbus. Noch heute gibt es immer wieder spannende Entdeckungen und manche Basis hat ihr historisches Plätzchen für archäologisch Interessierte und auch neuere Wracks. |
Doch das Gros der Taucher kommt wegen der Unterwasserflora- und Fauna hierher, die typisch atlantisch ist – also auch Vertreter des Mittelmeeres und der Karibik aufweist und über einen immens guten Fischreichtum verfügt. In verschiedenen Jahreszeiten kommt einem Unterschiedliches vor die Maske, selbst die Riesen der Meere, die Buckelwale, ziehen hier zwischen März und Mai vorbei. Ebenfalls mit etwas Glück kann man Mantas und selbst Walhaie in den Monaten zwischen Juli und November im Freiwasser beobachten. Immer zu sehen an den küstennahen Spots sind Thunfische, Barsche, Doktorfische, Oktopusse, Muränen, Schildkröten, Seepferdchen und natürlich Langusten. Einige Basen werben sogar mit Haien wie dem Zitronenhai oder Hammerhaien. |
Auf der Insel Sal haben sich die meisten Basen niedergelassen, alleine wegen der Nähe zum Flughafen. Santiago ist eine andere Taucherinsel mit herrlichem Sandstrand und der Landeshauptstadt Praia.
Wenn wir vom heutigen „kleinen Boom“ reden, sprechen wir aber von keinen Massen! Fast alle Basen bieten das Tauchen über das ganze Jahr an, die allerbesten Zeiten sind allerdings zwischen Juni und November, weil sich der Atlantik moderater zeigt und die Winde meist nicht mehr stark sind.
|
Zusammenfassend also: fischreich, aufgrund warmer und kalter Strömungen und eine bizarre Unterwasserlandschaft dank vulkanischen Ursprungs mit Grotten, Überhängen und Canyons ohne die überschwänglichen Farben der Tropen mit etwas rauerem Charme. Und immer wieder die Chance auf Neues! Die bekannteste Vertreterin des afrikanischen Inselstaates ist die stets „barfüßige Diva“ Cesária Évora. Sie trifft es mit ihrem lyrischen Lied für den verstreuten Archipel ganz genau: “Meine Heimat, meine verborgene Welt“. |
|
Inselhüpfen, Vulkantouren, Wandern |
|
|
|
schliessen
schliessen
|
|
|
|
|
Nicht überlaufen.
Fischreich, kein Jedermanns –Tauchziel.
Interessante Orte, tolle Landschaft , aktiver Vulkan auf der Insel Fogo.
Oft noch ursprünglich, gutes Urlaubsklima.
|
|
Teils wellig und Strömungen.
An den besten Stellen meist kein easy-diving.
|
|
|
|
|
|
|