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Asien - Malediven |
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Das Ari- Atoll als zweitgrößtes Atoll des Landes müssen wir in Nord und Süd teilen, denn das Taucheldorado verfügt über eine Menge exzellenter Inseln und Tauchspots. |
Offiziell heißt es Alif –oder Alifu- Atoll und ist mit seinen Ausmaßen von ca. 89 x30km und insgesamt 105 Inseln ein riesiges, rechteckiges Korallenriff. Verwaltungsmäßig wird es in die Nordhälfte zusammen mit dem nordöstlich gelegenen Rasdhoo-Atoll und in die Südhälfte unterteilt. Alles, was knapp unterhalb der horizontalen Linie von Ellaidhoo Richtung Westen liegt, wird dem Süden zugeordnet. Die Insel selbst sowie bekannte Namen wie z.B. Halaveli, Fesdu, Bathala, Mayafushi, Velidhu, Madoogali und die Inseln Kuramathi oder Veligandu zählen zum Norden. |
In den 80er Jahren war das Nord-Ari-Atoll weltweit bei den Tauchern in aller Munde. Dafür stand ein absoluter Topspot, den man damals in den heiligen Kral der Worlds-Bests kürte: den Fishhead. Der Grund hierfür waren die vielen Haie. Als wir 1989 das erste Mal dort abtauchen durften, musste man sich- etwas überspitzt formuliert- durch die vielen Haie durchkämpfen, bis man unten am Riff war. Adrenalin pur. Es war einfach gigantisch, anders konnte man es nicht ausdrücken. Beim Einschreiben in die Tauchliste standen die Leute Schlange, wenn der Spot angesteuert wurde und nicht selten gab es Gerangel. So viele Taucher wollten aus den umliegenden Inseln hin, dass man interne Regeln aufstellen musste. |
Schaue ich in mein Logbuch vom Jahre 2010 kommen mir die Tränen im Gegensatz zu damals: „2 Weißspitzenhaie, 1 Schildkröte, 2 Muränen“ kritzelte ich etwas enttäuscht unter Bemerkungen. Doch die Guides sagten, wir hatten auch Pech. Na ja, wie oft müssen sie das sagen? Fest steht: der markante Unterwasserfelsen auf 15 m Tiefe mit dem maledivischen Zungenbrecher Mushimasmingili Tila und etwa eine Stunde Bootsstunde südlich von Ellaidhoo gelegen, war sicher tausende Jahre lang der Treffpunkt für Graue Riffhaie, Weißspitzenhaie und für andere elegante Jäger. Natürlich verfolgten die örtlichen Fischer das Geschehen genau und ein absolutes Desaster erlebte der Superplatz 1994, denn der gesamte Haibestand wurde ihrer wertvollen Flossen wegen innerhalb einer einzigen Woche herausgefischt. Dies führte weltweit zu Bestürzung – nicht nur bei den Tauchern- und die Regierung schaute zu. Nicht nur hier und es war ihnen bekannt, alles andere ist Lüge. Man munkelt, dass dieses „Sharkfinning“ sogar durch gewisse Stellen unterstützt wurde und man harte Dollars einsackte, um an das schnelle Geld für die fiesen Essensgewohnheiten des asiatischen Marktes zu kommen. Ganz nebenbei: das Verspeisen eines Gummibärchens bringt wahrscheinlich mehr Manneskraft mit sich als das Auslöffeln einer faden Haifischflossensuppe. Alle wissen das, trotzdem wird weiter gemordet, weltweit. Warum mischt man nicht einfach ein Viagrasüppchen unterstützt durch fischigen Geschmacksverstärker, da würde die Jungs in Fernost mal ein richtiges Stehverhalten an den Tag legen. Und alles wäre fast gut. |
Die Rechnung der maledivischen Fischer und deren Hintermänner war natürlich falsch und ging nicht auf, denn der „touristische Marktwert“ nur eines lebenden Haies liegt jährlich bei mindestens 15.000 Dollar, eher mehr. Die Flossen eines toten bringen dagegen nur einmal 10 Dollar ein, zumindest für die Fischer. Erst danach wird der Reibach gemacht. Viel zu spät, nämlich erst 1995 wurde daher das Gebiet unter Naturschutz gestellt, richtig erholt hat sich das Gebiet bis heute nicht. Es gab damals schon sehr kritische Stimmen, doch im Land der 1000 Atolle durfte unter dem damaligen korrupten Oberguru vieles nicht öffentlich ausgesprochen werden, ansonsten flog man aus dem Land raus oder in einen Bunker rein. Es lagen sehr dunkle Wolken über dem Land, in dem ansonsten die Sonne scheint. Also, expressis verbis, wenn auch mancher nun den Kopf schütteln mag: der Fishhead ist heute nur noch ein Namensrelikt der guten, alten Zeit, den Platz kann man sich eigentlich sparen. Ein Schatten seiner selbst. |
Und wie sieht`s mit den anderen Plätzen heutzutage aus? Hai-lights, wenn auch in light, sehen Taucher im Nord- Ari- Atoll, das man von Hulule in einem etwa 30-minütigen Flug erreicht, immer noch. Aber an anderen Plätzen, die manche Basen oder Schiffe versuchen etwas für sich zu behalten. Geheimplätze, die aber in Wirklichkeit keine mehr sind. Da einige klassische Taucherinseln wie bereits geschrieben immer mehr zu Sternen greifen, mieten sich viele eingefleischte Aquanauten gerne auf Kreuzfahrtschiffen speziell für dieses Atoll ein, von denen es mittlerweile eine ganze Flotte gibt. |
Wer aber nicht auf Teufel komm raus tauchen will oder mit der ganzen Familie Urlaub machen möchte, dem stehen einige Inseln zur Verfügung mit herrlichem Strand, Palmen und dem beliebten Islandfeeling. Heutzutage merkt keiner mehr, dass vor vielen Jahren die Inseln dafür regelrecht nieder gerodet wurden, nur die großen Palmen blieben stehen. Eine ursprüngliche Vegetation sieht man auf keiner der Touristeninseln mehr, alles ist komplett neu bepflanzt und streng nach Plan. Heraus kamen die bekannten und gepflegten parkähnlichen Anlagen mit allen möglichen tropischen Pflanzen. |
Im näheren Umfeld jeder dieser Inseln gibt es eine Latte an guten Plätzen und auch gute Hausriffe, an denen man sich auf eigene Faust mit seinem Buddy austoben kann. Doch die wirklichen Topspots, mit denen die Basen und Inseln werben, sind die echten Hits. Ganz im Norden im Rasdhoo-Atoll liegt bei dem großen Kuramathi „Big Blue“, ein legendärer Platz für Hammerhaibegegnungen gerade in den frühen Morgenstunden, dem Early-Morning-Dive. Hand aufs Herz: Wir erlebten dort trotz bester Zeit viele Flops, nur wenige Tops. Es kann natürlich an der Disziplin der Tauchgruppe gelegen haben, wie man uns sagte. Am besten man wartet ruhig ab, aber das ist leider nicht jedermanns Sache. Und wenn dann die Stars der Manege erscheinen ist so mancher fotografierende Pressluftatmer übermotiviert oder muss zeigen, welcher Held er ist. Resultat: die Hammerharten treibt dieses dumme Verhalten in die Flucht und mich anschließend immer auf die Palme. Obwohl wirklich jeder Guide ein und dasselbe immer wieder predigt im Briefing und übrigens überall auf der ganzen Welt. |
Thema Mantas. Einer der weltbesten Plätze für uns ist „Dhonkalo Thila“, aber auch hier muss man sich bremsen, immer im Griff haben und trotz Strömung versuchen, irgendwie am Boden zu bleiben. Nicht nur sprichwörtlich. Dann kommen die großen Teufelsrochen ganz nahe auf die Taucher zu und bleiben teilweise über einem in der Strömung stehen, einfach irre. Bis zu zwei Dutzend Tiere konnten wir an diesem Spot beobachten und das seit vielen Jahren. |
Weitere herrliche Plätze heißen Madivaru`s Mantapoint, Ukulhas Thila, Nika Point, Angehi Kandu oder das nette Fesdu- und Halaveli Wrack. Gute Nachttauchgänge kann man am üppig bewachsenen Maaya Thila unternehmen, ein ganz interessantes Hausriff mit viel Schwarmfisch bietet immer noch die Insel Ellaidhoo. Ein nicht so bekannter Spot, aber mit Note 1, heißt Hafza Thila. Bei wirklich jedem Tauchgang haben wir Makrelen, Thunfische, eine Platax-Schule (Fledermausfische) sowie einige Hailein und Schildkröten vor die Linse bekommen. |
Sind Sie also auf die Großen der Malediven scharf, ist es aber wie immer und wird auf ewig so bleiben: Ohne Strömung läuft gar nichts. Genau nach diesem Schema, dem Tiden- und Mondkalender, suchen sich wirklich gute Guides und Tauchbasen ihre Spots auch aus. Haken Sie da ruhig mal nach, wenn Sie das Gefühl haben, man geht nur halbherzig oder gelangweilt morgens aufs Dhoni. Denn es ist Ihr Urlaub und dafür haben Sie, selbst wenn es ein sogenanntes Schnäppchen war, einiges an Teuros überwiesen. Gut Luft dann. |
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Lernen Sie ein paar Brocken Dhivehi – die freundlichen und immer hilfsbereiten Guides oder die Crew freuen sich darüber. Ideal für Nitrox.
Strömungsboje und Lampe nicht vergessen.
Denken Sie auf jeden Fall an Ihre eigene Hausapotheke und auch an Sonnenschutz- und Mückenmittel. Wasser aus den Leitungen sollte man nicht trinken, trotz Wasseraufbereitungsanlagen. Taucher müssen wie überall in den Tropen viel Wasser trinken.
Richten Sie die Kamera für den Flug von Male ins Ari-Atoll.
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Riff-Führer Indischer Ozean, Autor Helmut Debelius, Kosmos-Verlag |
Tauchreiseführer Malediven Munzinger/ Käsinger (Verlag Müller- Rüschlikon) |
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Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet, viele Topspots im Nord-Male-Atoll mit viel Fischaction, tollen Korallen, einigen Wracks und Grotten. Die nördlichen Tauchbasen fahren auch in Ganztagestrips zu den näheren Spots des südlichen Atolls. Eigentlich ein Ganzjahresziel, kommt immer auf die jeweiligen Atollseiten an, wo man dann taucht. Für Taucher geeignet, die sowohl Ruhe genießen als auch Unterwasser einiges erleben wollen. Tauchausfahrten meist morgens und nachmittags. Absolute Traumstrände, tolle Resorts: von Mittelklasse bis Luxusklasse alles möglich. Landausflüge werden angeboten. Familientauglich. |
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Weit entfernt, langer Flug. Nach Ankunft im Male kommt ein weiterer Flug hinzu. Zwei Wochen sollten es schon sein. An manchen Topspots ist man nicht alleine. Preislich schon im höheren Segment angesiedelt.
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Mit freundlicher Unterstützung von |
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