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Europa - Schweiz |
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Die Schweiz hat Unterwasser so viel zu bieten, dass alleine über diesen kleinen Alpenstaat ein richtig dicker Dive Guide verfasst wurde. Ein besonderes Kapitel sind die zwei Wildbäche im Tessin. |
Das kleine Land im Herzen Europas präsentiert sich in Punkto Tauchen extrem vielfältig: 1484 natürliche und 44 künstliche Seen, einige Quellen, viele Flüsse und wilde Bergbäche mit Gumpen und selbst Höhlen versprechen besondere Erlebnisse für die Freunde der süßen Gewässer. |
Eine taucherische Herausforderung sind die Wildbäche. Denn bevor man taucht, ist man oft schon vorher nass: Laufen ist das mindeste, ab und zu muss etwas gekraxelt werden, in Extremfällen sogar schon mal geklettert. Meist steckt man in einer schwereren Trockentauchausrüstung und so sollte jeder schon dementsprechend Kondition mitbringen. Wo der Wildbach rauscht, ist also alleine schon deshalb kein Easydiving angesagt. Hinzu kommt die Beachtung spezieller Regeln in Fließgewässern, denn die sind alles andere als ohne! Mögliche Gefahren rechtzeitig zu erkennen, die Situationen vorher richtig einzuschätzen und dementsprechend zu agieren, sind unabdingbare Grundvoraussetzungen, wenn man sich ins Abenteuer Wildbach oder Fluss stürzt. Deshalb bieten alle Tauchverbände spezielle Kurse an, wie man sich in dieser Disziplin richtig verhält. Leider sind gerade in letzter Zeit durch Leichtsinn und Selbstüberschätzung in bereits niederen Tiefen einige Unfälle passiert, manche sogar mit Todesfolgen. Nicht umsonst sind vom Schweizer Tauchverband SUSV deshalb an den meisten wichtigen Einstiegsstellen Warn- und Hinweisschilder aufgestellt. Der Verband zeigt sich übrigens auch in anderen Belangen der Tauchsicherheit sehr vorbildlich. Bevor Sie also in der Schweiz auf eigene Faust ins Wasser hüpfen, gehen sie bitte auch vorher surfen. Trocken im Netz meinen wir, es lohnt sich. |
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, dass man bei Hochwasser oder selbst bei Regenfällen auf keinen Fall ins Wasser darf. Denn eine Flutwelle kann sich schnell zusammenbrauen und gegen die Gewalt des Wassers haben wir kaum eine Chance. Weitere wichtige Regeln sind: das Ohr am Radio zum aktuellen Wetterbericht gehört ebenfalls zum 1 x 1 des Flusstauchens und die komplette Tauchstrecke muss vorher genau inspiziert werden auf mögliche Gefahrenstellen. Am sinnvollsten ist es, man beginnt den Tauchgang gegen die Strömung und lässt sich dann wieder langsam hinunter treiben. Den Ein- bzw. Ausstieg muss man sich fest auf der internen Festplatte einprägen oder noch besser, mit einem Seil markieren. Apropos Gefahrenstelle: selbst eine kleine Wasserwalze nach einem Felsabsatz kann einen schon in die Bredouille bringen. Wir schreiben dies alles nicht, um die Seite voll zu bekommen, denn leider haben wir schon viel erlebt und gesehen! |
Flusstauchen in glasklaren Steingärten ist grandios. Zwei schöne, wilde Täler, die aus purer Wasserkraft in Millionen von Jahren geformt wurden, sind das Verzasca- und das Maggiatal im Tessin oberhalb des Lago Maggiore in der Nähe von Locarno. Alle bekannten Tauchplätze wurden auch hier durch den Schweizer Tauchverband vorbildlich markiert, Parkplätze sind meist in der Umgebung vorhanden. Ein Tipp: Meiden Sie die Wochenenden, nicht nur in der Hauptsaison. Sie möchten ja die einmaligen Unterwasserlandschaften in Ruhe genießen und nicht nur Flossen vor sich sehen. |
Beim Tauchen oder auch Schnorcheln kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Der besondere Reiz liegt an den Steinformationen und in der Klarheit und Farbe des Wassers in seinen vielen Grün- und Blautönen. Wenn die Sonne zur Mittagszeit die engen Täler und Schluchten komplett ausleuchtet, sind die Stimmungen am eindrucksvollsten: Kristalle funkeln zwischen den Gesteinsarten an den Felswänden oder an den tonnenschweren Felsblöcken im Bachbett auf, manche der blank polierten Klötze aus Quarz, Granit, Feldspat und Glimmer gleichen überdimensionalen Steinmurmeln. Fast tänzerisch bewegen sich die Bachforellen in der Strömung, sie ruhen sich aber immer wieder im Kehrwasser oder im Strömungsschatten aus, dem besten Moment zum digitalen Schuss. Hier entdeckt man auch Grundeln und da, wo das Wasser fast ruhig ist, kann man sogar Frösche oder Molche beobachten. Durch Spiegelungen an der Wasserunterfläche entstehen fotografische Träumereien, ideal für das Superweitwinkelobjektiv. Zwischen etwas wilderen Abschnitten findet man immer wieder ruhigere Becken, die für solche Fotosessions ideal sind. |
Im Verzascatal liegen die bekanntesten Plätze von unten beginnend:
An der Abfahrt Richtung Corippo, beim Restaurant Posse, an der Römerbrücke sowie am Wasserfall bei Frasco. Im Maggiatal sind es Ponte Brolla, dann Plätze hinter der Eisenbahnbrücke unterhalb des Parkplatzes, weiterhin die Wolfsschlucht oder Grotto in Peccia sowie die Stauseen in der höheren Region nach Fusio. Erwischt man im Frühjahr den richtigen Zeitpunkt, wenn die Straßen wieder schneefrei sind, kann man sogar weiter oben in einem kleinen See Eistauchen. Aber das ist wieder ein ganz spezielles Kapitel. Wenn sie jedenfalls sorgenfrei und gut informiert im Ländli von Wilhelm Tell, dem sagenhaften Schweizer Freiheitskämpfer und Tyrannenmörder, abtauchen wollen, sollte nicht nur mindestens ein erfahrener Buddy, sondern auf jeden Fall „der Dive-Guide der Schweiz“ ihr Begleiter sein. Die Autoren haben in diesem Standardwerk akribische Arbeit geleistet und es ist wirklich jedes Fränkli wert. Und denken sie dran: Bitte nie das „Gruetzi“ vergessen, egal wo! Das ist auch Standard.
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Unter der Woche tauchen, Ankunfts- und Abreisezeit so legen, dass man an diesen Tagen auch ins Wasser kann. Die Sonne darf sich nicht hinter den Bergen verstecken, am frühen Morgen oder am späten Nachmittag nicht so eindrucksvoll. Lieber 2x laufen und nicht alles auf einmal zum Einstieg schleppen!
2-3 Tauchgeräte einpacken, 5-10 Liter-Flaschen reichen aus. Autofahrer aufgepasst: viele mobile Blitzer in den Tälern, immer Parktickets hinter die Windschutzscheibe hängen! Es wir überall stündlich kontrolliert. Auf Autobahnen Geschwindigkeiten peinlich genau einhalten, es wird ansonsten sehr teuer.
Für Gourmets: Steinpilzrisotto, Polenta und frische Forellen sind Spezialitäten der Region. Staumauer anschauen im Verzascatal, Locarno besuchen.
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Gute Sichtweiten, Top- Fotorevier, selbstständiges Tauchen. Nur für Fortgeschrittene geeignet, sehr gute ärztliche Versorgung und Notfallkette. Für Familien geeignet, schöne Wanderwege, urige Beizen (Grottos), tolle
Landschaft, alte Bergdörfer.
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An den Wochenenden meist überlaufen, Anmeldung immer notwendig. Nicht ganzjährig betauchbar, Wasser kalt- minimum Halbtrockentauchanzug, besser Trockentauchanzug. Komplettes eigenes Equipment erforderlich. Nichts für Anfänger.
Übernachtungen und Essen nicht billig.
Nur eine Kompressorstation im Verzascatal,
im Maggiatal keine. Ab und zu "Sporttauchen" (Kondition!), es kann aus Sicherheitsgründen nicht immer getaucht werden.
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Mit freundlicher Unterstützung von |
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