Kakaban & Maratua
Schwaemme auf Mangrovenwurzel
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach
Sichtweiten5-15m
Tiefe0-17m
Strömungkeine
Wassertemp.27-35C°
Beste ZeitMrz-Nov
Im WasserAn Land
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Kakaban & Maratua
Asien - Indonesien
Im Innern der Inseln liegen biologische Wunder- etwa 10 000 Jahre alte Quallenseen.
Zwischen den Inseln Nabucco und Sangalakki, zwei Toprevieren in der Celebessee vor der Ostküste Borneos, liegt die unbewohnte Insel Kakaban. Der strömungsreiche „Barrakuda-Point“ vor der Südwestspitze ist etwas für Großfischbegegnungen. Neben Schulen der pfeilschnellen Jäger sind nicht selten wahre Prachtexemplare von Leopardenhaien zu entdecken. Der Name Kakaban steht allerdings für etwas völlig Anderes ganz hoch in der Tauchergunst: der „Jelly Fish Lake“, ein Inlandsee mit nicht nesselnden Quallen, ist ein echter farblicher, biologischer und geologischer Hit und man kann darin absolut einmalige Dinge per Schnorchel sehen.
In der jüngsten geologischen Epoche der Erdgeschichte, dem Holozän, ist dieser See entstanden. Wenn man Darwin`s Theorie folgt, nämlich durch einen Vulkanausbruch unter den Wellen. Die Lava bildete einen Berg, der dann über die Wasseroberfläche hinausragte. Das Korallenwachstum begann in den flacheren Zonen, ein Saumriff entstand. Nach einer Weile senkte sich der Vulkan, an seiner Stelle trat jetzt Wasser ein, eine Lagune bildete sich zwischen dem ehemaligen Saumriff und irgendwann entstand ein Atoll. So Darwins Theorie im Schnelldurchgang.
Der vom Meer abgetrennte und nun gebildete See beschlagnahmt 70% des Eilandes und besteht aus leicht salzhaltigem Brackwasser, sozusagen ein See im Meer! Wissenschaftler vermuten, dass ein Wasseraustausch über den Seeboden mit dem Meer stattfindet, denn der Pegelstand des Sees unterliegt auch den Gezeiten. Eine direkte Verbindung konnte bis dato aber nicht gefunden werden. Der geringe Salzgehalt reicht sicherlich nicht aus, um die große Artenvielfalt der UW- Flora- und Fauna darin zu erhalten. Biologen vermuten deshalb, dass lebenswichtige Nährstoffe im See gebildet und recycelt werden.
An der etwa 7,5 km langen und 2,5 km breiten Insel hat man eine recht komfortable Anlegestelle für Boote gebaut, ebenso Stege und Holztreppen. Etwa 10 Minuten benötigt man vom Meer zu Fuß über den etwa 300m breiten und 50m hohen Inselrücken durch den Dschungel. Tauchgeräte braucht man glücklicherweise nicht zu schleppen, denn die ABC- Ausrüstung reicht vollkommen aus, die schönsten Szenen spielen sich bis ca. 5m Tiefe und direkt unter der Oberfläche in den Uferbereichen ab.
Für die meisten sind Tausende nicht nesselnder Quallen die Attraktion, die im etwa 11m tiefen und 5 Quadratkilometer großen Inlandsee außer den kleinen, aber fresswütigen Anemonen keine großen Feinde haben. Sehr vorsichtig muss man sich fortbewegen, ansonsten sind die gallertartigen Tiere schnell verletzt. Vier verschiedene Arten leben hier: Aurelea Aurita, Mastigias papua, Cassiopeia ornate und Tripedadalia cystophara. Manche schwimmen nahe der Oberfläche und ziehen ihre Bahnen mit der Sonne quer durch den See. Auffällig sind auch die vielen Cassiopeia-Quallen, die rücklings auf den Algenwiesen oder dem Sandgrund liegen, also mit der Schwimmglocke unten. Ihre Tentakeln schauen dabei nach oben und könnten schon mal leicht mit einer Anemone verwechselt werden. Umgekehrte Welt! Auch sie nutzen das Sonnenlicht und deren Energie, brauchen also nicht mehr zu jagen, sich nur noch zu sonnen. Schönes Leben, wären da nicht wieder die fressgierigen Anemonen, deren Leibspeise die lebenden Gallertschirme sind. Und die liegen hier ja umgekehrt auf dem Grund, warum auch immer. Mahlzeit!
Ein einmaliges Ökosystem hat sich in den tausenden von Jahren entwickelt und man kann Tiere und Pflanzen beobachten, die normalerweise nur in Flussmündungen existieren. Acht verschiedene Fischarten, einige Seegurken und Nacktschnecken leben im See, mit etwas Glück entdeckt man sogar tauchende Warane. Direkt unter der Wasseroberfläche jagen silbern schimmernde Pfeile, die Halbschnäbler. Am meisten vertreten sind Kardinalsfische, die ohne Feinde leben und an die man deshalb gut mit der Kamera herankommt. Meist „stehen“ sie zwischen den Mangrovenwurzeln. Am Boden liegen Grundeln, manchmal jagen sie im Konvoi eine vorbeiziehende Qualle.
In diesem Naturwunder ist die Unterwasserlandschaft speziell in den Randbereichen eine totale Schau, ein irres Fotostudio für Fotografen und Filmer. Die Stimmungen unter und zwischen den Mangrovenwurzeln begeistern jeden, viele verschiedene Schwämme sind die Eyecatcher im ansonsten grünlich schimmernden See. Diese Wurzeln haben ständige Untermieter: In ihrem Labyrinth hausen Muscheln und Algen, Seegurken kleben daran, Fische leben dazwischen. Der Übergang von Wasser zu Luft ist irre: Saftiggrüne Mangrovenblätter oben, ein Rausch der Farben drunter. Der Mix aus Salzwasser, das mit Regenwasser vermischt wird, macht dieses ökologische Wunder aus.
Ein anderes, ähnliches und wahres biologisches Tauchparadies per Excellance liegt gar nicht weit von den Basen im Maratua- Atoll entfernt, wird aber erstaunlicherweise nicht so oft besucht: der Maratua- Jellyfish- Lake. In Punkto Farben und Schwämme übertrumpft dieser wilde See sogar noch Kakaban! Allerdings kommt man etwas schwieriger hin, schon die Stege durch die Mangroven am Anfang sind komplett zerfallen, sollen aber wieder aufgebaut werden. Der ca. 20-minütige Weg dorthin ist abenteuerlich und etwas beschwerlich, festes Schuhwerk- das allerdings nass werden darf- sollte man unbedingt anziehen.
Auch im Maratua-See liegen die Schönheiten direkt unter der Wasseroberfläche, die Schnorchelausrüstung reicht wiederum völlig aus, niemand will die kompletten Tauchklamotten bei Temperaturen um die 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit schleppen. Wer hier drin war, kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. In den Randzonen wachsen an den ins Wasser gestürzten Bäumen ganze Kolonien von Seescheiden, die Schwämme sind ohne Übertreibung in keinem anderen Gewässer der Welt zu toppen! Sogar die Fischwelt präsentiert sich einen Tick besser als in Kakaban. Die niederen Uferzonen sind extrem warm, Wassertemperaturen von über 35 Grad keine Seltenheit. Trotzdem sollte man einen dünnen Lycraanzug anziehen, denn wir haben sogar Würfelquallen gesehen und das ein oder andere Mal hat`s ganz schön gepiekst! Ein weiterer Tipp: diese Inlandseen sollte man nicht am Anfang des Tauchurlaubes ins Auge fassen, sondern besser zum Schluss. Nicht nur ich hatte anschließend Probleme mit den Ohren, eine Prophylaxe vorher und nachher ist dringend zu empfehlen, vielleicht sogar eine Kopfhaube und zusätzlich die neuartigen Ohrenstöpsel mit dem kleinen Loch in der Mitte, sodass nur wenig Wasser ins Ohr dringen kann.
Für Schwammexperten wie Prof. Dr. Franz Brümmer von der Uni Stuttgart sind diese Seen „ein echtes Wunder“ und Helmut Debelius zitiert in seinem bekannten Riffführer einen Biologen, der den Jelly Fish Lake in Palau im Vergleich zu Kakaban eine „biologische Wüste“ nennt. Taucherlatein oder maßlos übertrieben? Ganz so brutal degradieren wollen wir Palau nun nicht, aber Fakt ist, dass das Feuerwerk der Farben und Formen der UW- Flora –und Fauna wirklich weitaus artenreicher ist als dort. Verzeihen wir dem Biologen also seinen verbalen Ausrutscher, denn der Wissenschaftler war sichtlich aus dem Häuschen. Nur wer es live erlebt hat, kann dies auch verstehen.
Eines ist ganz sicher: wer ins Maratua- Atoll reist und nicht in diese Seen hüpft, verpasst tatsächlich das Beste, denn so etwas gibt es nur einmal. Mantas, Haie, Barrakudas und tolle Korallen dagegen schon eher!
 
Insidertipps
Lernen Sie ein paar Brocken des einfachen Indonesisch – die überaus freundlichen Indonesier freuen sich riesig darüber. Wer Zeit und Geld hat kann die Tour mit Landaufenthalt in Borneo kombinieren ( Flusstouren, Orang Utans Station) Die Jelly Fish- Schnorcheltouren auf das Ende des Tauchurlaubes legen, hier evtl. Infektionsgefahr der Ohren wegen sehr warmen Wassers. Prophylaxe wird empfohlen, auch Ohrenstöpsel (www.subgear.com) Trotz nicht nesselnder Quallen ist ein dünner Lycraanzug für empfindliche Personen ganz nützlich. Auch festes Schuhwerk mitnehmen und einen Rucksack ( für ABC, Getränke und Kamera)
Links & Informationen
Fischführer Südostasien, Autor Helmut Debelius und Rudie H. Kuitier.
Riffführer Südostasien, Autor Helmut Debelius, Kosmos-Verlag
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Einzigartige Jelly Fish Lakes, tolle UW- Flora – und Fauna. Besonders für Schnorchler geeignet. Wenige Tauchbasen, schöne Resorts. Einige Topspots in der Celebes - See im näheren Umkreis mit sehr guter Tier- und Korallenvielfalt. Absolut ruhig, Entspannung pur. Nächster Arzt: Dorfarzt von Maratua- 15 Minuten per Speedboot.
Weit entfernt, lange Flüge mit Umsteigen, langer Bootstransfer, schon obere Preisklasse. Fußmarsch, aber gut machbar. Eigentlich eine reine Tauchdestination, nur bedingt empfehlenswert für Nicht- Wassersportler. Nabucco verfügt über einen Mini-Sandstrand, kein Hausriff. Krankenhaus und Dekokammer nach westlichem Standart in Balikpapan - 20 Stunden (Speedboot und Auto).
 
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