Jardines de la Reina
Haifluesterer
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten20-50m
Tiefe3-40m
Strömungwenig
Wassertemp.24-30C°
Beste ZeitNov-Jun
Im WasserAn Land
Grossfische
Fische
Korallen
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Jardines de la Reina
Amerika - Kuba
„Gärten der Königin“ nannte Columbus die etwa 660 Koralleninseln vor über 500 Jahren- „Big Fish Marine Park“ heißt der Nationalpark bei Tauchern heute. Beides passt- zu Hundert Prozent.
Der bekannte genuesische Seefahrer ( 1451- 1506) im Dienste der Spanier verehrte deren Königin „Isabella die Katholische“ von weiter Ferne so sehr, dass er die kleinen und hübschen Inseln im Südosten Kubas spontan „ihre Gärten“ nannte. Von der Vielfalt der Flora und Fauna Über- und wahrscheinlich auch Unterwasser wegen, was er damals halt schon von oben sehen konnte. Hätte Cristofero, der im Jahre 1492 durch die Wiederentdeckung des heutigen Amerikas so berühmt wurde, allerdings schon tauchen können, hätte er es wahrscheinlich auch mit den dicken Brocken der Karibik irgendwie in Verbindung gebracht. Wiederentdeckung? Sie lesen richtig. Wie man heute weiß, wurde der riesige Kontinent bereits 500 Jahre zuvor von Isländern entdeckt. Nicht per Pony! Columbus war eigentlich bis zu seinem Tod der Ansicht, nun den Seeweg nach Hinterindien gefunden zu haben- es waren aber die karibischen Inseln vor Amerika, die er am 12. Oktober 1492 entdeckte. Seine Touren führte er übrigens nicht nur wegen seines Entdeckerdranges durch, sondern es steckte schon Kalkül dahinter, wie man aus den Logbüchern schließen kann. Hauptsächlich ging es ihm um Edelmetalle
Der Archipel „Parque Nacional Jardines de la Reina” liegt mit den Koordinaten 20° 50′ N und 78° 55′ W im Herzen der Karibik und gehört mit fast 2200 km² zu den größten im fidelen Land. Uns interessieren hier nicht die Inseln wie Cayo Breton, Cayo Alcatráz, Cayo Grande, Cayo Caballones und Cayo Anclitas, die man bis dato nur per Schiff erreicht. Sondern ein klitzekleines Inselchen mitten in den Mangroven , das Cayo Caballones, vor dem ein Hotelschiff fest verankert ist. Das urige, 2-stöckige Haus auf einer schwimmenden Plattform liegt mitten im 160 x 36 km großem Marinepark, in dem glücklicherweise seit 1996 das kommerzielle Fischen untersagt wurde und mit dem es seither Unterwasser ständig bergauf geht. Mit Stolz erzählen Einheimische, dass es einst Fidel Castros beliebtestes Angelgebiet war- und wie wir wissen, auch Tauchgebiet. Denn der Revoluzzer liebt das Meer und steckte seine Nase öfters unters Wasser, tolle Möglichkeiten rings um Kuba gibt`s ja zuhauf.
Aber durch die Wurmbader und Rutenknicker wurden die Cayos rund um das Hotelschiff den Tauchern erst bekannt. Denn die hatten es unter anderem auf die kämpferischen Tarpune abgesehen und sahen immer wieder viele Haie in den Kanälen. So überlegten sich die Veranstalter, das Tauchen auf ihrem 500m² großen Seehotel zusätzlich mit anzubieten. Mit Erfolg, wie sich bald herausstellte. Um in das einzige Tauchzentrum für maximal 14 Gäste des Unterwasserparadieses zu kommen, benötigt man für die 87km von der Stadt Jucaro über den Golfo de Ana Maria über drei Stunden Bootsritt. Ganz alleine ist man dann zwischen den Mangroven, denn ringsherum wohnt niemand. Wer aber lieber mit einem Liveaboard durch die königlichen Gärten ziehen will, dem stehen auch verschiedene Optionen zur Auswahl.
Die Jardines de la Reina als Tauchdestination werden unisono mit den Haien in Verbindung gebracht. Und von denen darf man genügend erwarten, speziell Seidenhaie. Wir haben sie nicht gezählt, aber über zwei Dutzend dürften es sein, die schon warten, wenn der Captain das Tauchschiff an der Boje des speziellen Tauchplatzes “Pippin” festmacht. Dem weltbekannten Apnoetaucher zu Ehren hat man den Spot so genannt, denn der war mit diesen eleganten Jägern nur per Schnorchel auf Tuchfühlung und hellauf begeistert. Zugegeben: als wir das erste Mal hier von der Plattform ins Wasser hüpften, war es nicht nur uns etwas flau im Bauch, denn überall schwammen die Brocken, man musste aufpassen, beim Reinspringen nicht mit einem zu kollidieren. Die Raubfische aber sind überaus freundlich und haben sich an uns Wassermenschen ganz gut gewöhnt. Was die schlanken Haie mit ihren langen Schnauzen erwarten, liegt auf der Hand- Fische.
Das Anfüttern hatte einst „wissenschaftlichen Hintergrund“, wie man uns erzählte. Denn man musste einige von ihnen zur Umsiedlung fangen und in Gebiete verfrachten, in denen sie Mangelware waren. Normal fangen ging nicht, denn dabei würden sie verletzt. Also suchte man nach anderen Möglichkeiten. Ein Kubaner setzte sich mit ihrer Biologie etwas näher auseinander und probierte einiges aus. Dabei entdeckte er bei ihnen die Zonen, die sie kurzfristig in einen gelähmten Zustand versetzen. So konnte man viele Tiere fangen und sie in Bassins setzen, um sie per Schiffsreise in andere Reviere zu bringen. Wissenschaftlich ausgedrückt heißt der kurze Trancezustand Paralyse oder tonische Immobilität. Das zu beobachten ist natürlich eine echte Schau, denn die Haiflüsterer jonglieren die Haie vor einem bis zwei Minuten auf der Hand, nachdem sie gekonnt nach ihrer Schwanzflosse gegriffen haben und sie etwas verdrehten. Klar, dass diese Schau speziell für uns Taucher auch manchen Zeigefinger nach oben zeigen lässt. Wir dürfen aber beruhigen: die Guides machen das wirklich nicht tagtäglich und niemand anderem wird dies erlaubt. Denn gefährlich bleibt das Spiel immer noch, keine Frage, wenn man es nicht sofort richtig beherrscht. Und wären die Haie verängstigt, würden sie ja das Weite suchen. Sie kommen aber alle wieder.
Über 50 verschiedene Spots sind mittlerweile im Marinepark gelistet und mit Bojen versehen. Selbst bei Winden und Strömungen liegen die meisten ganz gut geschützt. Es gibt Plätze mit gewaltigen Zackenbarschen, die wir zuvor noch nirgends anders so riesig gesehen haben, der Paradeplatz dazu heißt übersetzt „die Tafel der Zackenbarsche“ ( Meseta de los Meros). Es gibt Spots mit spannenden Canyons, in denen man Schulen von zwei Meter langen Tarpunen und Barrakudas beobachten kann. Beim „Black Coral“ trifft man fast mit Garantie so richtig dicke Graue Riffhaie an und durch wirklich königliche Unterwassergärten schweben Taucher bei „La Cana“. Das nötige Quäntchen Glück und auch genügend Geduld braucht man, um ein Salzwasserkrokodil zwischen den Mangroven zu entdecken oder eine der flinken Echsen zu beobachten. Schildkröten sind gar keine Seltenheit und dies alles sind genügend Gründe, dass die Jardines de la Reina den Beinamen „Galapagos der Karibik“ tragen.
Glück und Unglück zugleich ist allerdings die Tatsache, dass nur jährlich 400 Taucher dieses Tauchparadies besuchen dürfen. Hopplahopp geht also nichts, dieses einmalige Tauchziel sollte man schon richtig planen und zwar für eine ganze Woche. Hängen sie am besten noch mehr Zeit dran, denn ganz Kuba ist eine einzige Schau und auch manch andere Reviere im Südwesten sind spitze.
 
Insidertipps
Reisen Sie durch Kuba- am besten per Mietwagen und Kompass ( !). Achtung auf der einzigen Autobahn von West nach Ost, hier können Ihnen auch Viehwagen und Radfahrer entgegenkommen. Achtung auch bei Bahngleisen und Tempolimits. Beachten sie die Reisehinweise der Spezialveranstalter, denn die wissen, wovon sie reden. Vorher gut informieren und vorbuchen, gezielt dann die Städte / Basen / Hotels ansteuern. Die Hauptstadt Havanna ist ein Muss. Versorgen Sie sich immer, wenn Sie auf eigene Faust unterwegs sind mit Getränken und etwas Essen, auch Obst (man weiß ja nie..) Falls etwas nicht klappt, drücken Sie ein Auge zu, sie reisen in Fidels armem Land. Die Menschen sind überaus freundlich und hilfsbereit, auf dem Land sprechen die wenigstens Englisch, lernen Sie die wichtigsten Worte auf Spanisch bzw. nehmen Sie ein Wörterbuch und gute Karten mit.

Pro & contra Haifütterungen

Streiten kann man sich sicherlich über den Haizirkus und die Methode des Anfütterns, selbst wenn sie „verbraucherfreundlich“ ist. Nicht nur, dass manche bedenklich die Stirn runzeln, man spricht sogar schon von der Ethik bei Haifütterungen. Also von den sittlichen Tatsachen und Zielen menschlichen Handelns, der praktisch philosophischen Betrachtungsweise von Moral. Emotionen bei allen Beteiligten bleiben da nicht aus, ob bei Biologen, Veranstaltern, Politikern und auch Tauchern. Fakt ist: Wenn sich auch Haifütterungen in manchen Regionen zum lukrativen Tagesgeschäft entwickelt haben, hat sich gerade durch diese bezahlte Unterhaltung die Betrachtungsweise vom stets unbarmherzig zupackenden Killer weltweit gehörig gewandelt. Und wissenschaftlichen Untersuchungen hilft diese Methode ebenfalls ein gewaltiges Stück weiter. Wichtige Aspekte, die man nicht vergessen sollte. So heiligt der Zweck auch mal die Mittel. Kritiker, notorische Gegner und Schreibtischtäter, die eine solche Schau noch nicht live miterlebt haben, täten gut daran, ihre Nasen an solchen Plätzen mal unter die Wellen zu stecken, denn dann würde sich einiges relativieren. Nicht überall, aber sicher in den Gärten der Königin vor Kuba. Noel, der Kubaner, der mit den Haien tanzt, hat hier eine Haischau von der feinen und sensiblen Sorte aufgebaut. Das Haiparadies steht unter strengem Naturschutz, Angeln und kommerzielles Fischen ist in großem Umkreis streng verboten und selbst die Zahl der Taucher ist limitiert. Nicht, dass jemand auf schlechte Gedanken kommt, wie andernorts leider bereits erlebt. Mensch Fidel, gut gemacht! Aber er war ja selbst einmal Taucher.

Seidenhaie

Werden maximal 330 cm lang, reife Weibchen zwischen 200-300 cm. Sie kommen in den gesamten Tropen vor, von 1-500m Tiefe. Ihr Körper ist schlank, die Schnauze lang, die Rückenflossenspitze ist gerundet, die Brustflossen lang. Auch beim Seidenhai beobachtete man das bekannte Drohverhalten: Heben der Schnauze, senken des Schwanzes und Aufwölben des Rückens. Taucher sollten größere Exemplare mit Respekt behandeln, gerade beim Anfüttern. Auch in Jardines de la Reina.

Literatur:
Haie und Rochen weltweit von M. Hennemann, ein Buch der Zeitschrift tauchen.
Links & Informationen
„Fischführer Karibik“ und „Niedere Tiere der Karibik“ von Paul Humann ( Bücher der Zeitschrift tauchen)
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Für Europäer noch relativ unbekannt. Faszinierende und abwechslungsreiche Spots, großer Marinepark, interessante UW- Flora und Fauna, sensationelles Hairevier, speziell für Seidenhaie. Auch andere dicke Brocken in den „königlichen Gärten“. Eher für fortgeschrittene Taucher geeignet, bedingt für Schnorchler. Erstklassige Küche auf dem Hotelschiff ( Italiener) , max. 400 Taucher jährlich. Liveaboard- Touren ebenfalls möglich.
Weit entfernt, langer Flug und zusätzlicher PKW-Transfer (meist mit Übernachtung). Nur 400 Taucher sind jährlich erlaubt- auch ein Plus. In Kuba muss man von der Organisation her schon ab und zu ein Auge zudrücken, es klappt nicht immer alles. Der Standard muss schon etwas herunter geschraubt werden in den Hotels . Hurrikansaison 1. Juni – 30. November.
 
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