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Europa - Österreich |
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Die beiden klaren Privatseen in Tirol dürfen in keinem Logbuch ambitionierter Süßwassertaucher fehlen und zählen mit ihren Märchenlandschaften zurecht weltweit zum Besten in ihrer Klasse. |
Eine Schlossruine, ein Schlosshotel, eine fürstliche Gastronomie, eine mehr als grandiose Landschaft mit zwei klaren Bergseen, die Unterwasser teilweise wie aus Watte modelliert einem Märchenland gleichen- das alles können Taucher im Naturschutzgebiet am Fernpass genießen. Und manche fragen sich tatsächlich: Was will man „Meer“? Erleben dürfen es allerdings nur diejenigen, die sich in dem Hotel auch als Hausgäste für mindestens 2 Tage eingeschrieben haben, denn das ganze Areal ist im Privatbesitz. |
Damit das Tauchvolk die kristallklaren Alpenjuwelen auch in Zukunft noch bewundern kann, musste man im Konsens mit verantwortbewussten Tauchern und Biologen bestimmte Regeln festlegen, nachdem das freie und wilde Tauchen schon sehr zu Lasten der fragilen Unterwasserlandschaften und der umliegenden Natur ging: Die Seen sind absolut kein Anfänger- oder Ausbildungsgebiet, 50 geloggte Tauchgänge für den Fernsteinsee und 100 geloggte für den Samarangersee sind Grundvoraussetzung, exaktes Tarieren ist selbstverständliche Voraussetzung. Weiterhin muss man sich in eine spezielle Liste im Hotel eintragen und seine Legitimation automatisch vorlegen, sodass nicht zu viele Taucher auf einmal im See sind, man darf nur an speziellen Stellen ins Wasser, nur Kleingruppen sind zulässig. Man glaubt es nur schwer: Manche Frevler stellten Vereinstafeln auf, hinterließen ihre Maskottchen oder eine Flaschenpost, düsten sogar mit Scootern in den Seen umher oder verewigten sich per Tauchmesser an Bäumen und auf Steinen. All dieser „lustige“ aquatische Nonsens ist Gott sei Dank, oder besser dank dem Schlossherrn, ein für alle Mal vorbei. Gerade noch einigermaßen rechtzeitig hat er einen Riegel vorgeschoben, um seine wertvollen Seen mit den fragilen Schleimalgen und Pflanzen zu schützen. Das anfängliche „große Geschrei nach freiem Tauchen und Kommerzialisierung“ war nach sehr kurzer Zeit verflogen, denn jeder klar denkende Aquanaut hatte sehr schnell begriffen: Nur so geht’s noch weiter, um die Naturschönheiten in Zukunft zu bewahren |
Was der Besitzer dann im Laufe der Zeit geschaffen hat, kann sich sehen lassen: Bessere Wege zu den Seen, Treppeneinstiege zum komfortableren Ein- und Ausstieg, damit möglichst wenig aufgewirbelt wird, Umkleidehäuschen, Parkplätze, beheizter Trockenraum und eine Kompressoranlage mit Münzeinwurf, um nur das Wichtigste zu nennen. |
Was so viele an diesem für Taucher heiligen Alpengral reizt, ist in erster Linie die Transparenz des stahlblauen Samarangersees, die Unterwassersichtweiten sind nämlich echt phänomenal und besser als im davor liegenden Fernsteinsee. Der wirkt im Vergleich zum kleineren Samaranger „schon etwas milchig“, wenn er auch weit über den üblichen Sichtweiten von Seen liegt. Doch der Fernsteinsee punktet mit anderen Dingen. Inmitten des im Durchmesser etwa 450m großen Sees thront auf einer Insel wie verwunschen die Ruine der Sigmundsburg, ein 1478 erbautes gotisches Jagdschloss von Herzog Sigmund dem Münzreichen, ein Weg mit herrlicher Kulisse führt um den See, ein glasklares Quellgewässer fließt hinein und man kann mehr Forellen, Saiblinge oder sogar Welse beobachten. Außerdem ist er auch nicht ganz so kalt wie sein kleinerer Nachbar. |
Im 17m tiefen Samaranger See geht`s ziemlich frostig zu mit Wassertemperaturen von etwa 4- 7 ° C. Selbst im Trockentauchanzug kommen manche vor Freude breit lächelnd aber zitternd heraus und bringen manchmal nur noch zwei Worte über die Lippen: „Saukalt!“, schieben aber mit blauen Lippen unisono flugs das allgemein übliche neudeutsche Unwort „saugeil“ hinterher! Speziell der hintere Bereich, in dem riesige Baumstämme wie Mikadostäbe am Uferbereich übereinander liegen, ist eine Klasse für sich. Überzogen sind diese mit äußerst zerbrechlichen und empfindlichen Schleimalgen, die die ganze Szenerie in ein Märchenland unter den Wellen verzaubert. Taucht man in der Mitte des Sees, kann man einen traumhaften Rundumblick genießen und hält man eine Zeit lang die Luft an, sieht man selbst durch die Wasserunterfläche hindurch auf die umliegenden Berge. Einfach fantastisch! |
Mit Verlaub: Die beiden Seen spielen in der gesamten Alpenregion, in der es noch weitere spektakuläre Tauchadressen gibt, in der Champions League des Süßwassers immer ganz vorne mit. Selbst diejenigen, die es ansonsten nur warm und bunt lieben, kommen aus dem Tiroler Tauchurlaub alle nur freudestrahlend zurück. Allerdings muss dazu auch die Sonne lachen, aber das ist ja fast überall so, es sei denn, man hat sich „nur“ der Höhlentaucherei verschrieben. Unsere Empfehlung: Unbedingt einplanen und zwar im Sommer, am besten nicht an den Wochenenden, dann kommt so richtig Freude auf. Apropos Freude: die hatte hier auch König Ludwig II. von Bayern, der das Hotel Schloss Fernsteinsee zu seinem Lieblingsausflugsziel erkor. |
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Unter der Woche tauchen, Wochenenden meiden. Ankunfts- und Abreisezeit so legen, dass an diesen Tagen auch getaucht werden kann. Die Sonne sollte nicht hinter den Bergen stehen, am frühen Morgen oder am späten Nachmittag nicht so eindrucksvoll. Zwei Tauchgeräte mitnehmen, 10 Liter-Flaschen reichen aus. Ausflüge nach Innsbruck und zur Zugspitze
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Naturschutzpark, Tauchen limitiert, Super Sichtweiten, Top- Fotorevier, selbstständiges Tauchen. Nur für Fortgeschrittene erlaubt, günstige Gruppenunterkünfte, familiengeeignet, gute ärztliche Versorgung.
Tolles Hotel, sehr gutes Essen, Übernachtung sogar im Schloss möglich. Schöne Wanderwege.
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An den Wochenenden Hotel meist ausgebucht, Anmeldung immer notwendig. Nicht ganzjährig betauchbar, Wasser sehr kalt- minimum Halbtrockentauchanzug, besser Trockentauchanzug. Komplett eigenes Equipment erforderlich. Nichts für Anfänger.
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