Malediven - Kreuzfahrten
Auf grosser Fahrt
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten15-50m
Tiefe1-40m
Strömungwenig-stark
Wassertemp.26-31C°
Beste ZeitNov-Apr
Im WasserAn Land
Grossfische
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Malediven - Kreuzfahrten
Asien - Malediven
Dauerbrenner Malediven: Vieltaucher zieht es aus guten Gründen gerne auf Kreuzfahrtschiffe. Wir haben das Thema genauer unter die Lupe genommen.
Wenn es ums Tauchen im Reich der Atolle geht, steht man immer vor der gleichen Frage: Liveaboard oder Insel? Beides hat seinen Reiz, seine Vor- und Nachteile. Die maledivische Taucharmada zählt fast schon hundert Schiffe, der Vorteil von Liveaboards ist, dass man sich die Pralinen verschiedener Atolle heraussuchen und sich austoben kann.
Nach welchen Kriterien sucht man nun aber am besten sein schwimmendes Hotel aus? Der schnöde Mammon spielt mal wieder eine Rolle. Etwas recherchieren, Leistungen und Preise der Veranstalter vergleichen- bingo: Dieses Mal wird’s die MS Stingray, ein Schiff der Standardklasse. Keine gestylte Hightech-Yacht, sondern ein auf den Malediven handwerklich gezimmertes Schiff, das seit etwa 10 Jahren ganz gut seinen Dienst tut unter„funktional und zweckmäßig“. Mehr brauchen wir auch nicht, weder Schickimicki noch einen schwimmenden Gourmettempel, Priorität hat bei uns das Tauchen. Mein Gepäck: 12 Kilo Tauchzeug, 25 Kilo Fotoausrüstung, keine 2 Kilo an T-Shirts und kurzen Hosen. Schuhe sind eh überflüssig, 14 Tage Freiheit für meine Treter.
Noch eine Woche, dann Februar- Schmuddelwetter ade. In der Vorfreude bekommen wir einen mentalen Schlag vor den Bug: ein bitterböser Kommentar über das Schiff ist die letzte News im Tauchernet, der Schreiber musste richtig ablästern, untermalt mit sogenannten Beweisfotos: eine Ameise an Deck, eine dunklere Banane, seine eigenen Haarbüschel im Bad, eine etwas demolierte Plattform. Soll suggerieren: Ungeziefer an Bord, schlechtes Essen, keine Sauberkeit, mangelhafte Schiffsausstattung und eine nicht kompetente Crew. Erstaunlich aber, dass alle anderen Bewertungen , ebenfalls im Tauchernet, durchweg positiv ausfallen. Gehört der Zeitgenosse wohl zu den Möchtegern- Refinanzierern und will nur Kohle zurück? Da hilft nur eines: Cool bleiben, abwarten, gespannt sein und sich die Vorfreude nicht vermiesen lassen.
Flughafen Male, 30 Grad, blauer Himmel, freundliche Tauchguides zur Begrüßung- so muss das sein. Ein komfortables Dhoni wartet bereits, zehn Minuten Transfer und wir sind an Bord der Stingray. Im Eilflug scanne ich virtuell das ganze Schiff ab. Der erste Eindruck: ich bin formatiert und beruhigt. Klar, der Lack ist an manchen Stellen schon mal ab nach all den Jahren. Etwa siebentausend Taucher in den Jahren hinterlassen ihre Spuren, wenn man sie auch kaschiert.
Das übliche Procedere beginnt: Welcome- Drink, Schiffsbriefing, Schreibkram, Kabinenzuteilung, Auspacken. Eine Stunde später Treffen im Salon, hier werden Sicherheitsregeln an Bord erklärt, die Route gemeinsam besprochen, dann stampft der Diesel in angenehmer Geschwindigkeit nicht gerade leise los. Super-silent und schnell wurde aber auch nie versprochen! Vier Stunden nach Ankunft dürfen wir uns bereits ins Neopren quälen und freuen uns beim Checkdive am Rasdhoo Madivaru über Haie, Rochen und Mobulas. Um sieben wird das erste Abendmahl aufgetischt, zu meckern gibt’s nichts, ganz im Gegenteil. Bereits um neun ist niemand mehr im Salon, denn ab morgen früh geht’s richtig zur Sache.
6:30 Uhr, jemand schlägt mir fast ein Brett vors Hirn. Das Klopfen ist der Weckruf, sag ja zum Tag. „Wollt ihr tauchen oder tanzen“ hieß es früher einmal beim Gähnen vor dem early morning dive. Die Tour durch die Atolle nimmt nun ihren Lauf, immer demselben Ablauf folgend, von frühmorgens bis abends: Wecken, kurzes Munterwerden bei Tee ,Kaffee und Keks, dann erster Tauchgang, anschließend Frühstück, ausruhen, zweiter Tauchgang, gutes Mittagessen, ausruhen, eventuell einen kleinen Landgang auf einer Insel, später den dritten Abstieg, am Abend immer ein leckeres Buffet, hinterher Tauchertratsch, Fotos begutachten und dann eine gute Nacht. Für manche mit Oropax, die nahe am Stromaggregat ihre Koje haben. Aber daran gewöhnt man sich bald.
Wer genau diesen Ablauf liebt, ständig neue Spots und Inseln sehen will und wem zudem das Schaukeln nicht den Magen umstülpt, der liegt mit einem schwimmenden Tauchhotel richtig. Wer alles genauer unter die Lupe nehmen und auch mal Tauchgänge wiederholen möchte, ein Hausriff braucht, unter Palmen den Sonnenuntergang inhalieren und lieber in größeren und komfortableren Bungalows nächtigen möchte, sollte besser eine Insel buchen.
Was sind nun die Rosinen einer solchen zweiwöchigen Kreuzfahrt mit Start und Ziel in Male? Je nach Wetterlage oder Wunsch, geht’s zum Beispiel im Nord-Male-Atoll los mit einem Checktauchgang, dann schippert man ins Rasdhoo-Atoll zu den Hammerhaien. Im nördlichen Ari-Atoll sollte man den Nachttauchgang am Maya-Thila mit den Weißspitzenhaien nicht auslassen und beim Makaru-Thila die Begegnungen mit Grauen Riffhaien, vielen Großaugenbarschen und Fledermausfischen.
Eher enttäuschend ist der ehemalige Topspot Fishhead. Das „Haighlight“ ist passé, Schildkröten sind jetzt die Modelle. Mantastisch wird`s am Donkalo-Thila im westlichen Ari-Atoll, denn im Frühjahr tummeln sich an diesem Waschsaloon bis zu 20 Teufelsrochen. Üppig gedeihen Weichkorallen und Gorgonien nicht weit davon am Malhos Thila. Im südlichen Ari-Atoll sind das Dega- und Angaga-Thila ein Muss, Walhaie können mit Glück am südlichen Außenriff beobachtet werden, wenn nicht schon ein Dutzend andere Boote hier sind und sich viele Taucher auf ein Tier stürzen. Myriaden von Glasfischen umschwärmen das Wrack der „MV Kudhi Maa“, eine echte Fischsuppe! Traumhaft präsentiert sich die Korallen- und Fischwelt am Kuda Ra Thila, den Five- und Broken Rocks. Für Fotografen ist Omadhoo South ein perfektes Studio, legendär ist die Waschmaschine am Guraidhoo Corner mit den Großfischen. Klasse Kanaltauchen steht im Felidhoo-Atoll an, bekannt dafür sind das Miyaru-Kandu, die Golden Wall, Fotheyo-, Derunu und Fushi-Kandu. Das sind Spitzenplätze für Haie, Adlerrochen, Makrelenschwärme und Mobulas. Was nun noch fehlt sind die echten Klassiker im Süd-Male Atoll wie z.B. Cocoa-Corner und Embudu Kandu mit seinen Riffhaien. Eine tolle Tour.
Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nicht ganz! Einmal abgesehen vom grausamen Haifang, der nun offiziell verboten ist, haben Themen zum Umweltschutz auch für Tauchschiffe ihre Gültigkeit. Es gibt Kapitäne, die ihre Anker mitten in Topspots werfen, man erlaubt das Sammeln von Muscheln, Schnecken und Korallen, eine teils für die osteuropäische Kundschaft normales Gebaren. Noch mehr: Einige führen sogar heutzutage noch ungeniert Harpunen ein, manche Schiffe lagern sogar welche- „on demand “, versteht sich. Kein Geheimnis: Ortstreue Lobster und dicke Zackenbarsche werden seltener. Warum wird an Topspots oftmals geangelt? Wohin geht der Müll an Bord, wird er über Nacht heimlich entsorgt? Einige Schiffe werden deshalb von seriösen Agenturen als Umweltsünder eingestuft. Also Augen auf, König Kunde, und gerne auch mal motzen, wenn es berechtigt ist.
Über die üblichen Infos der Kataloge können auch andere Dinge relevant sein: Wie sieht die Infrastruktur bei der Ersatzteilbeschaffung aus, wie funktioniert eine Rettungskette, sind alle sicherheitsrelevanten Geräte an Bord und auch auf dem Dhoni, sind funktionierende Tiefkühlschränke vorhanden, gibt’s überhaupt mal Frischfisch? Können die Tauchführer Englisch oder Deutsch, wie lange tauchen sie schon? Denn- auch kein Geheimnis- einige Guides tummeln sich auf Abruf in der Junkeeszene Males. Wie viele Crewbetten sind vorhanden oder müssen die armen Benghalis und Shri Lankis wie Hunde an Bord schlafen? Fakt ist: wer sein Schiff bei seriösen Veranstaltern aussucht, egal ob Standard-, Mittel- oder Komfortklasse, kann sich ziemlich sicher sein, dass er im Urlaub nicht baden, sondern gut tauchen geht. Denn Qualitätssicherung wird ständig betrieben, permanente Beschwerden kann man sich nicht leisten. Wer auf anderen Wegen bucht unter „gut und billig“, kann schon mal die Nase anrennen, denn die Leistungsdifferenzen sind groß, das maledivische Verständnis von Komfort ist ein ganz anderes als das unsere. Das Motto mag ja beim Discounter um die Ecke gelten, selten aber bei Kreuzfahrtschiffen. Billig kann auch teuer werden, trotzdem sind ab und zu Schnäppchen möglich.
In Wirklichkeit hat nur etwa ein Drittel aller Liveaboards gut zu tun, leider können wir hier aber nicht alle aufführen. Die Konkurrenz ist nur vermeintlich groß, das wissen auch die Agenturen, der Rest dümpelt außerhalb der Hochsaison oft in der Lagune von Hulumale. Aus guten Gründen haben deshalb viele die gleichen Schiffe im Programm. Eine Ameise, eine dunklere Banane oder Haare in der Dusche sind nicht das Thema. Wem dies so wichtig erscheint, der sollte besser zu Hause bleiben. Da gibt es wahrlich andere Aspekte, die wir unter unserem nächsten Menüpunkt „Liveaboards“ zum Vergleichen einmal ganz ausführlich behandelt haben, jenseits von den üblichen Angaben von Länge, Breite und PS. Dinge, die für einen gelungenen Maledivenurlaub sehr entscheidend sind und über die man sich nicht oft einen Kopf macht: Klar Schiff und dann Leinen los.
 
Insidertipps
Lernen Sie ein paar Brocken Dhivehi – die freundlichen und immer hilfsbereiten Guides oder die Crew freuen sich darüber. Ideal für Nitrox. Denken Sie auf jeden Fall an Ihre eigene Hausapotheke und auch an Sonnenschutzmittel. Wasser aus den Leitungen an Bord sollte man nicht trinken, trotz Wasseraufbereitungsanlagen. Viel Wasser trinken, Mückenmittel nicht vergessen. Medikamente gegen Seekrankheit evtl. nur für die Überfahrten zu den verschiedenen Atollen (Achtung: bei auftretenden Nebenwirkungen nicht tauchen - Ärzte raten dringend ab, obwohl die Guides ab und zu Tabletten anbieten). Trinkgeld nicht vergessen, wenn man zufrieden war. ( Empfehlung: 1 € / US Dollar pro Tag und Crewmitglied plus Guides und Kapitän, pro Woche meist ca. 50-60 € / US-Dollar)
Links & Informationen
Riff-Führer Indischer Ozean, Autor Helmut Debelius, Kosmos-Verlag
Tauchreiseführer Malediven Munzinger/ Käsinger (Verlag Müller- Rüschlikon)
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Eher für Fortgeschrittene geeignet, die schönsten Spots der Atolle werden einem präsentiert, von allem nur das Beste: Haie, Walhaie, Mantas, Riffe, Wracks und MEER. Teils deutschsprachig. Eigentlich ein Ganzjahresziel, kommt immer auf die jeweiligen Atollseiten an. Für Taucher geeignet, die nicht nur Ruhe, sondern auch viel Unterwasser sehen wollen. Von Standardklasse bis Luxusklasse alles möglich. Landausflüge werden mit angeboten.
Weit entfernt, langer Flug. 1-wöchige Touren sind Standard, zweiwöchige eher die Ausnahme ( aber weitaus besser). An manchen Spots schon einiges los , z. B. Walhaisichtungen im südlichen Ari-Atoll oder Fishhead. Auf manchen Schiffen muss man sich an einen gewissen Geräuschpegel gewöhnen ( Stromgeneratoren). Dekokammern meist weit entfernt. Eigentlich eine Reise für Wasserratten, nur sehr bedingt familientauglich. Preislich schon im höheren Segment angesiedelt.
 
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