Sisimiut
Geschafft - bei minus 1 Grad
Tauchen 
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Schwierigkeitmittel-schwer
Sichtweiten15-55m
Tiefe1-40m
Strömungkeine-wenig
Wassertemp.-1-7C°
Beste ZeitMai-Aug
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Sisimiut
Europa - Grönland
Wirklich nicht jedermanns Sache, aber eine Klasse für sich: Tauchen um den Polarkreis, an Eisbergen und in klirrender Kälte. Wer hier abtaucht, egal ob Mensch oder Tier, braucht wahrlich ein dickes Fell.
Sechs mal so groß wie Deutschland ist „das Land der Menschen“, was Kalaallit Nunaat, Grönland, in Landessprache heißt. Das Land mit 2.650 km Länge und bis 1.000 km Breite ist ein autonomer Teil von Dänemark und die größte Insel der Welt, aber die am dünnsten besiedelte Fläche Europas.
Nur die ganz Harten steigen bei diesen Temperaturen in die Fluten, die von „Kühlschrank“ bis „Gefrierschrank“ reichen. Tatsächlich kann die Temperatur unter Null Grad betragen, denn das Meerwasser gefriert „erst“ knapp unter minus 2 Grad Celsius, je nach Dichte und Salzgehalt.
Dass es hier oben also nur eine Tauchbasis gibt, wundert nicht. Easy diving wird anders definiert. Aber ganz witzig: Manche Grönländer schnorcheln seit Neuestem in dem Eiswasser, Trockentauchanzug, Bleigürtel und ABC werden im einzigen Tauchshop vorbestellt und ausgeliehen. Bei den Gerätetauchern kommen unter diesen extremen Umständen nur die besten Materialien und Ausrüstungen zum Einsatz. Zwei vollkommen voneinander getrennte Automaten mit vereisungssicheren Hochleistungsstufen, die problemlos mit diesen Temperaturen umgehen können, sind daher Pflicht und Grundvoraussetzung. Es ist also eine kleine Materialschlacht im hohen Norden, bei der nicht nur bei der nötigen Ausrüstung etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden muss, sondern auch beim Reisepreis.
Egal, wie abgelenkt man von der phantastischen Szenerie auch ist, nach ungefähr 20 Minuten Tauchzeit zieht einem die Kälte auch mit dickstem Unterzieher unter dem Trockentauchanzug in die Glieder, das Gesicht quillt rot auf, der Finger am Auslöser der Kamera wird zunehmend steifer. Nun stellt sich jedem automatisch die Frage: Ist es das alles überhaupt wert? Es ist, denn Tauchen an und unter Eisbergen gehört mit zum Beeindruckendsten, was eingefleischte Taucher erleben können.
Aus Sicherheitsgründen steigt man natürlich nicht an gefährlichen Abbruchkanten und nicht an riesigen, treibenden Eisbergen ab, die tatsächlich Höhen 15-geschossiger Häuser erreichen, weil sich Teile davon immer wieder lösen. Meist ist es kleineres, rundes und flaches Stück Treibeis, das für die Tauchgänge ausgesucht wird. Das mindert das Erlebnis in keiner Weise, denn nur etwa 1/8 ragt aus dem Wasser, es bleibt noch genügend Eissteilwand bei den verbleibenden 7/8 unter Wasser übrig, also tief genug. Im Sommer findet man Sichtweiten von etwa 10-15 m bei etwa 7 ° C Wassertemperatur vor. Als Faustformel gilt, dass jedes Grad kälter etwa 5 m mehr an Sichtweite bringt, die im Winter dann sagenhafte 50-60m betragen kann! Zwischen diesen treibenden, gefrorenen Kunstwerken herum zu schippern ist unbeschreiblich und ein einmaliges Erlebnis, das Licht und das Gewaltige verzaubert das Panorama und hinterlässt bei jedem einen unvergesslichen Eindruck. Immer wieder kracht es irgendwo, wenn sich Eis gelöst hat und in die Fluten stürzt, oftmals hört man ein eigenartiges Knistern in der bekannten Diskobucht vor Ilulissat.
Das Tauchen an der Küste südlicher bei Sisimiut, wo die Tauchbasis liegt, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Für manchen kaum vorstellbar: Zwischen dem dichten Kelpwald geht’s so richtig bunt zu! Hier fühlen sich riesige verschiedenfarbige Sonnenseesterne, rote Seegurken, blau-schwarze Seeigel oder einige Nacktschnecken wohl und Fische wie der Seeskorpion, Dorsch, Seewolf oder gespenstisch ausschauende Krabben begeistern ebenfalls alle Taucher. Auch zwei interessante Wracks wurden von dem Basenbesitzer in der Nähe entdeckt.
Wer sich an das gut organisierte Abenteuer Tauchen in Grönland wagt, dem kann jedenfalls versprochen werden: Einige Tropentauchgänge vergisst man schon einmal, diese Eistauchgänge sicherlich nie.
 
Insidertipps
Hundesschlittenfahrt, Helikopterflug über Diskobucht (teuer), Ausflug per Geländewagen. Medikamente gegen Seekrankheit evtl. nur für die längere Überfahrt nehmen (Achtung: bei auftretenden Nebenwirkungen nicht tauchen - Ärzte raten dringend ab, obwohl die Guides ab und zu Tabletten anbieten).
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Sehr wenig Taucher, nur Kleingruppe. Einmaliges Erlebnis. Tolle Landschaft.
Tauchen nur mit Trockenanzug und geeignetem Equipment. Wie der ganze Norden Europas nicht billig. Nicht familientauglich. Einiges an Gepäck muss mitgenommen werden.
 
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