Ägypten - der Norden
Muraene in der Chrisoula K
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten15-40m
Tiefe5-30m
Strömungwenig-mittel
Wassertemp.20-31C°
Beste ZeitApr-Okt
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Ägypten - der Norden
Afrika - Ägypten
Massentourismus hin oder her, fest steht: vielen Ressentiments zum Trotze kann sich das Gebiet um Hurghada, eine der beiden Keimzellen des Tauchsports im ägyptischen Teil des Roten Meeres, durchaus sehen lassen. Das in vielerlei Hinsichten!
Hurghada und Sharm el Sheikh- diese beiden Orte schreiben maßgeblich die Geschichte in Sachen Tauchsport im Pharaonenland. Mit Hurghada wird bei den alten Hasen automatisch der Pionier Rudi Kneip assoziiert, mehr noch: er galt jahrelang als „die Institution“. Das ist Fakt, egal, ob man den cholerischen Kerl mochte oder nicht, denn er polarisierte wie kein anderer und legte „Kneipsche Verhaltensmuster“ fest. Den Tauch-Revoluzzer umgaben viele Mythen, die nicht nur mit seinem Schiff , der „Number One“ zusammenhingen. Im Mai 1991 ging der 36m lange damalige Edelpott auf Jungfernfahrt und war das Maß aller Dinge in Punkto moderner Kreuzfahrtschiffe, im März 2008 versank er sichtlich heruntergekommen und abgewirtschaftet in seiner Heimatbucht, das ehemalige Flaggschiff wurde zur Legende..
Nördlich und südlich des ägyptischen Touristenzentrums und dem Urlaubs- Schmelztiegel vieler Nationen am Roten Meer, auf dessen Airport Flieger heutzutage alle paar Minuten landen und starten, gibt es trotz vieler Unkenrufe schöne Spots en masse. Investoren aus Nah und Fern kleckerten nicht, sondern klotzten deshalb gleich um Hurghada. Das Resultat ist leider nicht immer schön fürs Auge. Erst in den vergangenen Jahren entstand trotz Masse auch Klasse. So boomt es freudig weiter, denn Sonne, Strand und klares Wasser werden immer garantiert in den verhältnismäßig preisgünstigen Urlaubswochen.
Nicht so turbulent geht es etwas abseits zu. Nur 30 km südlich der Ferienmetropole liegt die Makadi Bay, die nördliche Alternative heißt El Gouna, eine mehr als ansehnliche Retortenstadt auf einem riesigen Privatareal. Neben kostengünstigen Tauchresorts gibt es in beiden richtig edle Anlagen international bekannter Hotelgruppen und auch international agierende Tauchbasen. Vor deren Haustüre wird immer noch einiges geboten mit Korallenlandschaften und Fischwelten und trotz Tauchermassen. Wir schreiben nichts Neues: Kulinarisch verzichten muss niemand mehr auf etwas im moslemischen Ägypten, ganz im Gegenteil. Man drückt schon länger ein Auge zu, wenn`s um alkoholische Getränke und Nachtleben geht.
Trotz „starker Tauchfrequenz“ loben wir ein Top-Tauchrevier im Norden Ägyptens in den Himmel und stufen es nicht lapidar als wenig lohnenswert ab, wie es leider oft aus Unwissenheit und Taucharroganz geschieht: die Wracks von Abu Nuhas und Sha`ab Ali. Am Eingang zum Golf von Suez liegt diese Unglücksarmada fast auf einem Fleck. Warum ist einfach, das hiesige Riffsystem ist trügerisch und gefährlich. Selbst noch heute, mit all den modernen Navigationsmitteln, sind diese bis knapp unter die Oberfläche reichenden Riffe bei niedrig stehendem Planet und glatter Wasseroberfläche echt heimtückisch. Doch auch Wind und Wellen sind weitere Faktoren, die das Gebiet zum größten Schiffsfriedhof in „unserem tropischen Hausmeer“ gemacht haben, seit die wichtigste Verbindung zwischen Asien und Europa, der Suez-Kanal, im November 1869 fertig gestellt wurde.
Alleine über die Anzahl am Riff Abu Nuhas streiten sich die Experten: Sind es vier, sieben oder gar mehr Wracks? Den Dampfsegler Carnatic erwischte es wohl als einen der ersten, von den bis heute bekannten und erhaltenen Pötten nach der Eröffnung der wichtigen Wasserstraße. Er brach auseinander, die Ladung aus Kupferbarren und Gold konnte damals von Helmtauchern geborgen werden und Beduinen gaben dem Riff seinen Namen: „Riff des Vaters des Kupfers“- so heißt es genau übersetzt. Um das max. 27m tief liegende Wrack lagen ebenfalls viele Weinflaschen, was ihm seinen Zweitnamen gab: der Weinfrachter. Angefangen von der Schraube über die von Weichkorallen und Schwämmen bewachsenen Spanten bis zu den Stimmungen im Innern, wenn die Sonne das Wrack mystisch ausleuchtet- alles ist ein wahrer Augenschmaus und nicht nur einen Tauchgang wert.
Gleich tief liegt im Westen die Giannis D, die der Versicherung Lloyds 1983 als gesunken gemeldet wurde. Das Heck des auf der Backbordseite ruhenden griechischen Holzfrachters ist noch recht gut erhalten, man kann teilweise auch das Innere des Wracks erkunden, der abgebrochene Mast ist herrlich mit Weichkorallen und Schwämmen bewachsen und ein klasse Motiv.
Ein Wrack der Neuzeit ist das im Nordosten von Abu Nuhas selbst versenkte Schiff Chrisoula K, das stolze 100m misst und auch unter Fliesenfrachter bekannt ist. Das Wrack zu finden, ist kein Problem, denn die Sicht ist wie bei den anderen auch meist gut. In den vorderen Laderäumen entdeckt man noch viele Fliesen, das Heckteil ist weitaus besser erhalten. Augen auf, denn das künstliche Riff ist eine Fisch- WG, aus manchem Loch geifern neugierige und stattliche Muränen. Zwischen 12-32m Tiefe liegt ein weiteres Wrack im Osten des „Todesriffes“, die Kimon M. Von El Gouna wird gerne die Rosalie Møller von Wrackliebhabern angesteuert, aber eigentlich nur erfahrenen Tauchern vorbehalten.
Mittlerweile weltbekannt und Tauchkult ist die SS Thistlegorm, die 1941 von einer deutschen Heinkel attackiert und versenkt wurde. Sie war im Zweiten Weltkrieg ein Versorgungsschiff und ruht nun nördlich von Abu Nuhas am Sha`ab Ali. Voll gestopft mit Kriegsmaterial war das Wrack nach seiner Entdeckung ein regelrechtes Unterwasser- Museum für den Militärbereich: Munition, Kanonen, Karabiner, Torpedos, Motorräder, Lastwagen, Traktoren und selbst eine Lokomotive, um nur einiges zu nennen, konnten bestaunt werden. Leider führte der starke Tauchbetrieb speziell bei diesem einmaligen Wrack zu vielen Schäden und Souvenirjäger können es bis heute nicht lassen, obwohl es streng verboten ist. Neben der Thistlegorm als einziges Tauchschiff zu ankern, gleicht übertrieben gesagt einem Sechser im Lotto, denn immer herrscht permanente Rushhour. Trotzdem ist sie noch attraktiv, obwohl sie heutzutage- Hand aufs Herz- ein Schatten ihrer selbst ist, seit sie von deutschen Tauchern 1991 wiederentdeckt wurde. Erstentdecker war das Team um Kommandant Cousteau im Jahre 1955.
Das faszinierende Wrack muss mit jährlich etwa 100 000 Tauchgängen einiges erleiden. Wie lange noch, steht in den Sternen, denn der imposante Riese rostet gewaltig und einige Teile sind schon durch Tauchschiffe, die daran viele Jahre lang festgemacht hatten, abgebrochen. Gut so, dass die HEPCA, eine anerkannte ägyptische Meeresschutzorganisation, 2007 eine Rettungsaktion unter dem Motto „Save the Thistlegorm“ startete und „lebenserhaltende Maßnahmen“ einleitete, die das endgültige Aus des ehemals schönsten ägyptischen Wracks etwas verzögert.
 
Insidertipps
Achten Sie bei der Auswahl des Tauchschiffes und der Basen auf das Zertifikat CDWS Nachtschwärmer aufgepasst: Hedkanti Beach Bar, Little Buddha Bar, Ministry of Sound
 
 
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Klartext - gut zu wissen
Flugplatz in Hurghada, Flüge von vielen Airports, Kurzer Transfer zu den Resorts. Tolle Ferienanlagen in allen Kategorien, teils mit guten Hausriffen. Sehr gutes Angebot an Tauchbasen, für Beginner und Fortgeschrittene geeignet, erlebnisreiches Tauchen, Top-Wrackrevier, Nationalpark Giftun Islands. Preis- Leistungsverhältnis sehr gut, ganzjähriges Reiseziel, Fundgrube für Schnäppchenjäger. Ärztliche Versorgung gut. Viel Kultur, Ausflüge – auch mehrtägig- nach Luxor, Karnak und Tal der Könige.
Einiges los, Tourismusmetropole am Roten Meer, an manchen Spots liegen mehrere Schiffe. An der Küste wird noch viel gebaut.
 
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