Misool
Anemonenfisch
Tauchen 
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Schwierigkeiteinfach-mittel
Sichtweiten10-30m
Tiefe1-40m
Strömungwenig-mittel
Wassertemp.26-30C°
Beste ZeitOkt-Mai
Im WasserAn Land
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Misool
Asien - Indonesien
An Korallenvielfalt ist das Revier um Misool im Westen Indonesiens weltweit absoluter Spitzenreiter. Das Insellabyrinth wurde daher 2007 zum Meeresschutzpark deklariert.
Alle Meeresbiologen, die hier schon einmal getaucht sind, sprechen nur im Superlativ. Bei jeder der Exkursionen entdecken sie immer wieder neue Korallenarten. Hunderte Inseln liegen in dem riesigen Labyrinth um Missol im Südwesten der Vogelkopfinsel von West Papua, dem umgetauften Irian Jaya in Indonesien. Viele sind so winzig, dass sie auf Karten gleich gar keine Namen tragen und ähneln manchmal überdimensionalen Pilzen- ähnlich denen in Palau. Das Revier hier ist nur weitaus größer, versteckter und wird (noch) nicht so stark betaucht.
Zwei Pioniere haben den Archipel überhaupt in der Taucherwelt bekannt gemacht, leiteten viele Touren und waren die Protagonisten vieler Fernsehfilme: der Holländer Max Ammer und der Schweizer Edi Frommenwiler. Ammer betreibt auf der Insel Kris zwei Resorts ( siehe West-Papua) und Frommenwiler bietet seit 1992 Tauchtörns mit seinem typisch indonesischen Schiff „Pindito“ an. Beide kennen die Gegend wie kein anderer und haben über hundert Tauchplätze entdeckt. Max Ammer versucht mittlerweile mit einem Leichtflieger immer neue Spots aus der Vogelperspektive zu finden und ist dabei recht erfolgreich!
Gerade in den letzten Jahren hat ein regelrechter Boom in Sachen Liveaboards um Misool eingesetzt, weil in allen Medien weltweit immer wieder über das einzigartige Korallenrevier berichtet wurde. Auch haben sich mittlerweile Resorts auf verschiedenen Insel etabliert, bisher aber nur wenige. Eines davon ist auf der Privatinsel Batbitim. Von einer Infrastruktur in der Gegend kann sicher nicht gesprochen werden, selbst die Organisation für alles Wichtige in einem Tauchhotel ist nicht einfach und erfordert weitsichtige Planung. Bleibt zu hoffen, dass das Revier in Zukunft nicht geradezu von tauchenden Touristen überschwemmt und eine Insel nach der anderen eröffnet wird. Dies ist sicherlich eine der wichtigsten Aufgaben für die staatlichen Stellen von Raja Ampat, will man nicht die gleichen touristischen Sünden und Fehler wie andernorts begehen. Es wäre ein Jammer, denn die Schäden an der Natur sind nicht reparabel. Der vermeintliche Zweck – nämlich neben dem eigenen Business auch Arbeitsplätze für die arme Bevölkerung zu schaffen- heiligt auch hier nicht die Mittel.
Wer möglichst viel in kurzer Zeit Unterwasser sehen will und dies fast rund um die Uhr, der entscheidet sich – wie immer- zur Kreuzfahrt. Die Touren starten meist in Sorong. Keine Sorge Tauch- Globetrotter, den Ort im Westen der Vogelkopfhalbinsel muss man wahrlich nicht kennen, nur vorübergehend seinen Flugplatz. Die Stadt präsentiert sich schmuddelig, ihr bedeutendster Wirtschaftsfaktor ist das Öl und sie wird nie und nimmer eine Touristen-Hochburg. Sorong heißt in der Sprache der Biak, die das Gebiet als erste besiedelten, „Tiefsee“.
Um die vielen korallinen Gugelhupfe knapp unterhalb des Äquators mit den Koordinaten um die 130 Grad Ost und 2 Grad Süd trifft dies nicht zu, die Tauchtiefen sind moderat und ideal. Die indonesischen Tauchschiffe mit größerem Tiefgang können nicht immer quer durch das sattgrüne Labyrinth kreuzen und ankern deshalb meist im tieferen Wasser. Zum Tauchen wird auf Beiboote umgestiegen, mit denen man problemlos ganz nahe und sicher an die Riffkanten gelangt und von dort auch wieder abgeholt wird.
Gerade zwei Minuten im Beiboot, dann schon one, two, three: Rolle rückwärts am „Killer Cave“. Falls die Unterwasserwelt brennen kann, wenn auch nur visuell, dann hier. Kein Quadratzentimeter ist unbesetzt, ein Inferno aller möglichen Farben, Formen und Tiere spiegelt sich in den Masken und Domeports, der Tauchgang wird zur Happy Hour schon am frühen Morgen. Meterhohe rote Gorgonien mit knallgelben Haarsternen finden wir selbst noch auf der letzten Austauchstufe in nur drei Metern Tiefe. Ein Tauchplatz mit dem Prädikat 1 a, der allerdings bei „Papua Phanta-Sea“ von der Vielfalt an Korallen übertrumpft wird. Sie kämpfen um die besten Plätze, ein richtiger Verdrängungswettbewerb. Weichkorallen in der Formen von Fächern, Blumenkohl und Peitschen geben zusammen mit Tauchern und Sonne klasse Fotomotive im Weitwinkelbereich ab. An einem Spot vor der Insel Gamfi sind Pygmäenseepferdchen die totale Schau- einfach riesig, diese getarnten Minis.
Bei Damfu stürzen super- dekorierte Riffe steil bis 70 Meter nach unten. Der Platz ist so fantastisch, dass man mehrmals abtauchen muss um diese aquatische Bergspitze, die alles anlockt. Ein heißer Tipp vom Misool- Urgestein Frommenwiler ist „Fiabajet“. Er hat diese interessante Untiefe gefunden, bei der es kräftig zieht, also mächtig was los ist. Beim Nachttauchgang sehen wir sogar kleinere Bamboo- Haie und erleben Karneval im Riff: Krabben haben sich mit Anemonen und Korallen geschmückt. Am Tage fotografiere ich gleich vier verschiedene Gorgonien auf einem Bild, mehr geht wirklich nicht.
Mit gemütlichen 8 Knoten schippert man permanent zwischen Riffen, Inseln, Sandbänken und Untiefen, eine reine Augenweite, das Mittagschläfchen muss stets entfallen, ansonsten hat man das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Pulau Keruo, besser bekannt unter „Melissas Garden“, ist ein weiterer irrer Tauchplatz. Er liegt bereits im weiten Umkreis von Ammer`s Papua-Diving, dem modernen Robinson. Die drei Felsen inmitten der See hat er nach seiner Tochter benannt. „Ab jetzt gibt’s jede Menge Fische und Makro, wechselt also die Objektive“, kommt als Fotohinweis auf der Tafel des Liveaboards. Was diesen Platz so spannend macht, sind exzellent getarnte Haie, die Wobbegongs. Das leicht abfallende Riff um die Insel ist auch ein Eldorado für Schwammliebhaber.
Absolute Makrotime, also das Leben im Nahbereich, lässt an der „Birdswall“ bei Waigeo grüßen. Schon ab ein Meter Tiefe geht die Schau unter den Überhängen los. Gleich acht Fangschreckenkrebse, ein Bamboo-Shark, unzählige Nacktschnecken, Büschelbarsche, Miniseepferdchen und ein Feuerwerk an Farben steht später in meinem Logbuch. Gefolgt beim nächsten Eintrag von Pipefisch, Seeschlangen, riesige Languste, Seegurken mit Imperatorshrimp und Seespinnen. Nachttauchgänge werden für jeden zur Pflicht und keiner kommt enttäuscht aus dem Wasser. Übrigens: In der Region werden auch Perlen gezüchtet. Alles streng bewacht versteht sich. Nur nach Anmeldung kann man einen Besuch wagen.
Alles andere als eine Krise bekommt man am Ende der Kreuzfahrten bei Kris. In der Nähe der bekannten Papua-Diving Lodge gehört am Cape Kris und Sardine Reef ein Strömungshaken zum wichtigen Tauchutensil. Ein Mega-Zackenbarsch mit Pilotfischen, Schwärme von Schnappern und Süßlippen, Tausende von Sardinen und ein paar Haie sind meist anzutreffen.
Misool und Umgebung- der Irrgarten aus Kalkstein und Basalt- lässt alle Taucher staunen, die Natur hat einfach gezaubert, Über- und Unterwasser. Niemand kommt von dieser Reise auch nur ein bisschen enttäuscht zurück. West Papua ist schlichtweg eine Droge und der Stoff, aus dem die Taucherträume sind.
 
Insidertipps
Lernen Sie ein paar Brocken des einfachen Indonesisch – die überaus freundlichen Indonesier freuen sich riesig darüber. Paradiesvögel, Wasserfälle, Höhlen, Fledermaushöhle, Orchideen, Fischen mit Papuas- Machen Sie auch während der Kreuzfahrt die Landausflüge mit. Wer Zeit und Geld hat mit Hochland der Vogelkopfhalbinsel kombinieren. Misool liegt nahe am Äquator und hat dementsprechend tropisches, feuchtwarmes Klima. Wassertemperaturen 28-30 Grad, 3 mm Anzug genügt. Medikamente mitnehmen- und an Bord lassen.

Typischer Tagesablauf auf einem Liveaboard in Misool

06:30Frühstück
Tauchen
08:302. Frühstück
Tauchen
12:30Mittagessen
Nur eventuell Siesta
Tauchen
16:00Tee, Kaffe, Snacks
18:30Nachttauchgang
Abendessen


Medikamente gegen Seekrankheit evtl. nur für die längere Überfahrt nehmen (Achtung: bei auftretenden Nebenwirkungen nicht tauchen - Ärzte raten dringend ab, obwohl die Guides ab und zu Tabletten anbieten).
Links & Informationen
Fischführer Südostasien, Autor Helmut Debelius und Rudie H. Kuitier.
Riffführer Südostasien, Autor Helmut Debelius, Kosmos-Verlag
„Indonesien“, Tauchreviere der Welt, Verlag Müller- Rüschlikon, Autoren: Munzinger/Käsinger
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Naturschutzgebiete mit Traumkulissen , absolut phantastische UW- Flora – und Fauna, auch für Schnorchler geeignet. Wenige Tauchresorts, weitaus mehr Liveaboards. Viele Welt-Topspots. Mehr an Korallen geht nicht! Absolut ruhig, Entspannung pur.
Weit entfernt, lange Flüge mit Umsteigen, schon obere Preisklasse. Eigentlich eine reine Tauchdestination, nur bedingt empfehlenswert für Nicht- Wassersportler geeignet. Krankenhaus und Dekokammer weit entfernt.
 
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