Tubbataha Riffe
Langnasenbueschelbarsch
Tauchen 
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Schwierigkeitmittel
Sichtweiten15-45m
Tiefe1-40m
Strömungwenig-stark
Wassertemp.26-30C°
Beste ZeitMrz-Jun
Im WasserAn Land
Grossfische
Fische
Korallen
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Höhlen
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Tubbataha Riffe
Asien - Philippinen
Es ist das größte Korallenriff der Philippinen und wird von einigen als das Juwel der 7107 Inseln bezeichnet.
„Eins, zwei, drei – Rock`n Roll“ – diese Zeremonie der gleichzeitigen Rolle rückwärts vom Beiboot muss jeder einmal vor dem Tauchgang in seiner Landessprache unseres bunt gemischten Taucherhäufleins lauthals schreien. Gerade war Japan an der Reihe und es klang eher wie ein Strafbefehl. Wo es lang geht, steht außer Diskussion, denn bereits von oben ist eine heftige Strömung zu erkennen, das Wasser zittert. Nur schnell runter, sich kurz sammeln und ab geht die Post. Ein ungeschnittener und einstündiger Naturfilm live.
Runde zehn Stunden Fahrt haben wir vom Hafen Puerto Princesa bis zur ersten Rolle rückwärts benötigt, die See war rau, nichts für schiffsmäßige Seelenverkäufer. Die Tubbataha Riffe liegen im Herzen der Sulu-See in der Mitte zwischen der Insel Palawan im Westen und Mindanao im Osten. „Willkommen in der Mitte von nirgends“, scherzt der holländische Guide und erklärt die Geschichte und Regeln der Inseln während der Überfahrt. Doch Inseln ist zuviel versprochen, es sind lediglich ein paar weiße Sandhügel, die bei Ebbe etwas besser sichtbar werden. Ob sie wohl bei der Strafarbeit des Inselzählens vor vielen Jahren zu den 7107 Eilanden im ganzen Lande mit addiert wurden, weiß wohl keiner. Das Meer zeigt sich wild in der Region und das Tauchen beschränkt sich gerade mal auf drei sichere Monate im Jahr, zumindest statistisch. Aber gerade das macht den besonderen Reiz dieser Riffe aus. Sie sind weitgehend unberührt, nicht überlaufen, können nur von Kreuzfahrtschiffen angesteuert werden und stehen unter strengem Naturschutz. Und dies nicht nur auf dem Papier. Früher waren die „Juwelen der Sulu- See“ beliebtes Fischfanggebiet, nicht nur für die Philippinos, sondern auch für fremde Länder. Dies ist endgültig vorbei, Dank Gesetzen. Ein Sieg für die Natur!
Jessie Beazley heißt das erste Riff, das zum Nationalpark gehört. Der ein paar Quadratmeter große und 30cm hohe Sandhügel ist kaum zu erkennen. Ankern geht nicht, rings herum sind nur Steilwände – ideal für Taucher, aber ständige Action für Mannschaft und Kapitän. Für hiesige Verhältnisse zeigt sich die Strömung noch moderat, obwohl der Tauchgang nur in eine Richtung geht. Die Steilwände sind ab 20 -25m mit schönen Gorgonien und Schwämmen verziert, kleine Weißspitzen- Riffhaie schwimmen fast gelangweilt an uns vorbei, die Fledermausfische sind schon nervöser. Natürlich ist auch die Palette von allerlei tropischen Fischen vertreten. Zwei bis drei Tauchgänge genügen, um das im Durchmesser ca. 400m kleine Riff zu erkunden. Es ist sozusagen die Einstimmung auf Besseres. Es geht weiter.
Tubbataha Nord ist 1,5 Stunden entfernt von Jessie Beazley, von Puerto Princesa direkt um die 180 km. Das Riff ist fast 11 km lang und 3 km breit, mit einer riesigen, inneren Lagune. Alleine diese Größe verspricht Tauchplätze ohne Ende. Am nordöstlichen Ende liegt Bird Islet, eine kleine Sandinsel mit etwas Grün. Sie ist Heimat für Seevögel wie Tölpel und auch Brutplatz für Schildkröten. Wir ankern an Bojen, wovon es mit den komfortablen und großen Beibooten zu den einzelnen Spots geht. Das erste Drop-Off im Norden erinnert mich an ein Hochhaus: In manchen Appartements liegen bis zu vier Weißspitzenhaie, dann ruhen sich darunter in den Nischen Schildkröten aus, in anderen liegen Rochen. Schnapper und Makrelen ziehen in Schulen vorbei und sind auch noch in dreißig Meter gut zu erkennen. In Rot, Gelb und Braun präsentieren sich fotogene Fächerkorallen an den Überhängen. Alle Stellen um das lang gezogene Riff ähneln sich etwas. Meist finden wir einen leichten Abhang, der bis auf ca. 15 Meter Tiefe abfällt an dem sich Sandflächen mit Korallen abwechseln. Wermutstropfen: In diesen Tiefen sind ab und zu noch heute die Sünden vergangener Tage zu sehen- zerbombte Flächen mit kleinen, toten Korallenstücken. Dann folgt der Steilabfall in schier unendliche Tiefen. Von dort kommen auch die gelegentlich auftretenden Pelagics, die großen der Sulu- See. Mit Überraschungen darf daher immer gerechnet werden. Die südlichen Ecken des Riffs zeigen sich etwas strömungsreicher. Achtung- die Strömungen können auch sehr schnell wechseln.
Auf Nord- Tubbataha ist eine Rangerstation eingerichtet, die das ganze Jahr über besetzt ist. Mit schnellen Booten fahren die tapferen Mannen ständig Kontrolle und verteidigen ihre Gewässer nötigenfalls auch mal mit Waffengewalt. Denn das Meer ist in konstanter Gefahr, wenn man es nicht schützt. Dies gilt nicht nur in der Sulu-See, sondern weltweit. Seit 1993 stehen nun die Riffe unter dem Schutze der UNESCO und 5 Jahre zuvor erklärte man das Gebiet bereits zum Tubbataha Reef National Marine Park wegen seines seltenen, biologischen Artenreichtums: Über 300 verschiedene Korallenarten, 380 Fischarten, 8 Meeressäugetiere, viele verschiedene Algen und Seegräser kommen rund herum vor. So ist Tubbataha ein Zentrum genetischen Reichtums und daher auch Forschungsstätte von Universitäten. Das Dreieck, das von Malaysia, den Philippinen und Neu- Guinea geformt wird, zählt überhaupt zu dem Artenreichsten in Sachen Unterwasserwelt.
Tubbataha Süd ist von dem nördlichen Riff durch einen 8km breiten Kanal getrennt. Auch dieses Riff hat eine große Lagune, ist aber von der Dimension nur etwa 5 km lang und 3km breit. Charakteristisch ist der Black Rock, der Schwarze Felsen im Nordosten und der Leuchtturm im Südwesten des Riffs. Dies ist ebenfalls eine Oase für Seevögel. In der Nähe liegt das Wrack der Delsan.
Getaucht wird zuerst an einer Stelle im Nordosten. Neben dem Schildkrötenparadies Sipadan dürfte dies das Schildkrötenparadies Nr.2 sein. Irgendwann hört man mit dem Zählen der gepanzerten Riesen auf, in einer halben Stunde waren es bereits 32 Tiere! Auf Höhe des Wracks schwärmen hunderte von Makrelen umher, dazwischen tummeln sich einige Weißspitzenhaie. Riesige rote Gorgonien sind ideal für das Weitwinkel. Doch auch der Nahbereich ist delikat: viele bunte Nacktschnecken und eine Unmenge verschiedener Riffbarsche verwöhnen das Auge.
Vom Profil sind die Tauchgänge fast immer wieder identisch. Man beginnt, auch für die weniger erfahrenen Taucher geeignet, an einem leichten Abhang und lässt sich an Steilwänden, um die dreißig Meter Tiefe, vorbeitreiben. Keine Sorge: Die wachen Augen der Beiboot- Crew, die auch immer miteinander und mit dem Mutterschiff per Funk in Kontakt stehen, entdecken einen sehr schnell nach dem Auftauchen. Völlig intakt präsentiert sich die Sahneseite des Riffes im Westen in Punkto Korallen. Von Weich bis Hart ist alles vertreten, ob in Ruten, Büschen oder Fächern. Kunterbunt.
Ein Wort genügte in meinem Logbuch zur Beschreibung meines besten Tauchganges auf Tubbataha ganz im Südosten des Südriffes: Spitzenklasse! Ob große oder kleine Fische, Schildkröten, Korallen aller Arten und die vielen Filtrierer- hier war einfach alles vertreten. Kein Wunder, denn die Strömung mit dem guten Nahrungsangebot macht`s aus ! Man lässt sich einfach ein paar Hundert Meter von der Boje absetzen und steigt beim Kreuzfahrtschiff wieder aus den Fluten
Nochmals 6 Stunden weiter liegt Bastera, die versprochene Fish-Action bleib an diesem Riff aber leider aus, trotz der heftigen und gefürchteten Strömungen. „El Presidente“ nennen die Einheimischen das urplötzliche Auftreten einer regelrechten Waschmaschine, die von allen Seiten zieht. Ganz heimtückisch ist der Sog nach unten: Bis auf 46m Tiefe zog es mich ruckzuck. Bastera sei, wenn überhaupt, nur erfahrenen Tauchern empfohlen. Mantas und andere Hochseehaie sollen hier schon gesichtet worden sein. Das kleine Riff ist Jessie Beazley sehr ähnlich, besitzt aber zwei Wracks (Tristar B und Oceanic), die allerdings kein Hit sind.
Kreuzfahrten an die Tubbataha- Riffe werden meist 7 Tage lang angeboten mit „no-limit-tauchen“. Deshalb hört das Träumen bereits um sechs Uhr in der Frühe auf, der letzte Tauchgang wird um zwanzig Uhr angeboten, wenn die See es zulässt. Dazwischen liegt der ganz normale Taucherwahnsinn, der durch vorzügliche, philippinische Küche und einige Nickerchen unterbrochen wird. Genau so lieben wir es
 
Insidertipps
Lernen Sie ein paar Brocken Philippinisch – die freundlichen und immer hilfsbereiten Einheimischen freuen sich darüber. Denken Sie an die Tipps (Trinkgeld am Schluss) , ca. 1 € pro Crewmitglied und pro Tag. Strömungsboje und Ersatzteile nicht vergessen. Besser mit Nitrox tauchen. Ebenfalls mitnehmen: eigene Hausapotheke, Sonnenschutzmittel, Mittel gegen Seekrankheit evtl. nur zur Überfahrt (Achtung: nicht verwenden beim Tauchen- Ärzte raten dringend ab, obwohl die Guides ab und zu Tabletten anbieten). Wasser aus den Leitungen sollte man nicht trinken. Mückenmittel nicht vergessen. Verbringen Sie mal eine Nacht ( mindestens) an Oberdeck. Bei Preisen in Restaurants müssen zusätzlich 10 % Tax und 10 % Service Charge addiert werden. Landausflüge möglich.
Links & Informationen
Apa- Guide Philippinen
Merian Philippinen
Action Asia The Philippines
Fisch-Führer Südostasien, Autor Helmut Debelius und Rudie H. Kuitier.
Riff- Führer Südostasien, Autor Helmut Debelius, Kosmos-Verlag
Tauchreiseführer Philippinen Munzinger/ Käsinger (Verlag Müller- Rüschlikon)
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Eher fortgeschrittenen Tauchern zu empfehlen, tolle Steilwände mit viel Strömungstauchen. Geschützter Marinepark, einiges an Großfischen und vor allem Schildkröten. Das „Juwel“ der Philippinen. Nicht viele Kreuzfahrtsschiffe, ideal für no-limit-tauchen ( was anderes kann man hier eh nicht tun!) Kann gut mit anderen Zielen der Philippinen kombiniert werden.
Weit entfernt, lange Flüge mit Umsteigen. Bedingt durch die längere Anreise nicht für einen Kurztrip geeignet. Schon höheres Preissegment. Nächste Dekokammer sehr weit entfernt, es darf nichts passieren. Kann wetterbedingt nur wenige Monate angeboten werden, also frühzeitig buchen.
 
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