Bohol
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Tiefe5-30m
Strömungwenig-mittel
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Beste ZeitJan-Jul
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Bohol
Asien - Philippinen
Die Philippinen finden sich dank ihres Preis-/Leistungsverhältnis längst in der Reihe der weltweit beliebtesten Tauchreiseziele wieder. Bohol Island stellt in dem Inselstaat eine gute Mischung aus „leicht zu erreichen“ und „exotisch abgelegen“ dar.

Von Frank Schneider
Im Zentrum der Inselgruppe der Visayas gelegen, ist Bohol die Kerninsel der gleichnamigen Provinz. Die schließt um ihre Nordhälfte herum zahlreiche kleine Inseln ein, dazu Cabilao im Westen sowie Panglao im Südwesten, das sogar über zwei Brücken mit Bohol verbunden ist.
Das rund 61 x 88 Kilometer ausgedehnte Bohol Island genießt im Vergleich zu den anderen großen Visayas-Inseln bis heute den Nimbus des etwas exotischeren Reiseziels. Zwar gibt es seit Ende 2018 den neuen „Panglao Bohol International Airport“ (internationaler Flughafen-Code: TAG), der den alten Flughafen in Tagbilaran auf Bohol ersetzt. Aber noch landen die meisten Interkontinental-Flüge auf Cebu. das vornehmlich als Drehkreuz für Philippinenurlauber mit Ziel einer der Visayas-Inseln dient. Von dort gibt es Verbindungen mit nationalen Airlines nach Bohol, das aber nach wie vor auch mit der Schnellfähre in circa zwei Stunden angelaufen wird.
Beliebt ist die Insel Bohol besonders bei Urlaubern, die auf Remmidemmi verzichten wollen. Die Party findet eher im Meer statt. Die Tauchresorts warten natürlich mit fast allen Annehmlichkeiten abseits des Wassers auf, aber einen Ballermann-Charakter in den Dörfern wollen weder die Einheimischen, noch sucht ihn die Zielgruppe. Vermutlich ist das mit einer Gründe, warum Bohol bis heute ein bisschen als verschlafenes Reiseziel gilt. Hier spielt eindeutig die Natur die Hauptrolle und Zeiten von unkontrolliertem, breit gestreutem Fischen mit Dynamit und der Einsatz von Cyanid sind zum Glück vorbei.
Von jeher zur positiven Legendenbildung für Bohol haben ganz sicher die einzigartigen Chocolate Hills beigetragen, die als Pflichtbesuch auf die To-Do-Liste jedes Bohol-Reisenden gehören (sollten). Die rund 1200 kuppelartigen Hügel verfärben sich in der Trockenzeit bräunlich und bekamen deswegen den kuriosen Namen. Als lebendiges Naturschauspiel gelten die Koboldmakis, auch Tarsier genannt. Sie lassen sich kaum in Gefangenschaft halten, aber es gibt auf Bohol ein kleines Reservat, das zwar von Zäunen umgeben den unkontrollierten Besuch von Touristen verhindert, aber den kleinen Äffchen mit den großen Augen bleibt die Möglichkeit das Areal durch die Bäume jederzeit zu besuchen und zu verlassen.
Noch exotischer geht es unter Wasser zu. Schon viele Jahre haben sich die Philippinen und im Besonderen die Visayas den Ruf als Heimat vieler fantastischer Riffbewohner im Klein- und Kleinstformat erworben. Was nicht bedeutet, dass es keine größeren Tiere in den bunten Korallenlandschaften gibt. Bohols Tauchgründe machen da keine Ausnahme. Sie liegen vornehmlich im Südwesten um die Halbinsel Anda. Der Küstenabschnitt zwischen der Guindulman Bay und der Cogton Bay ist nicht zuletzt auch wegen seiner weißen Strandabschnitte bekannt.
Vor Anda liegen Tauchgründe, die von flachen Saumriffen über sanft abfallende Schrägen bis hin zu beeindruckenden Steilwänden variieren. Während den wenigen Tauchresorts die vorgelagerten Saumriffe als Hausriff dienen, werden mit Booten Plätze wie die Wonderwall im Südosten und Lamonok Island im Nordosten angefahren. Dort und natürlich an den vielen Spots dazwischen ist Abwechslung garantiert. Nur ein Beispiel dafür ist der Spot Bacong. Beginnend in acht Meter Tiefe führt eine Steilwand hinab bis auf über 30 Meter. Die zeigt sich einerseits bunt und lebendig durch den Korallenwuchs und Fischen wie kleine Schnapperschwärme, ist andererseits vielen stationären Meeresbewohnern wie Nacktschnecken und Garnelen ein Zuhause. Bekannt ist Bacong außerdem für die regelmäßige Sichtung von Schildkröten. Zwar können an Plätzen wie diesem auch Strömungen auftreten. Taucher mit etwas Erfahrung dürften damit aber problemlos zurechtkommen, zumal es an Riffen dieser Art immer auch Zonen mit Strömungsschatten gibt.
Ein Platz sowohl für Tauchanfänger als auch für Schnorchler ist Paradise Garden. Das Riff reicht bis auf drei Meter Tiefe nach oben und zeigt sich damit schon beim Paddeln an der Oberfläche ebenso farbig wie lebendig. Flinke Fahnenbarsche sorgen oft schon in diesen geringen Tiefen für flirrende Farbtupfer über den Korallen. Beliebt ist der Platz bei Meeresschildkröten, die sich hier meist stoisch zeigen und in der Regel gut beobachten lassen. Darunter können Taucher längs der üppig und bunt bewachsenen Wand eine Tiefe von circa 30 Meter erreichen. Federsterne, Weichkorallen und Korallenfische bilden eine Szenerie wie im Aquarium. Klar, dass ein derart exponiertes Riff vor der Küste auch immer wieder größere Meerestiere anlockt. Unter den Großfischen sind Barrakudas und gelegentlich – das bedeutet: mit einer Portion Glück! – werden gar vorbeiziehende Mantas gesichtet.
Zu den Top-Tauchplätzen Bohols zählt zweifellos die eingangs erwähnte Wonderwall. Sie gilt als eines der „Sieben Wunder von Anda“. Entlang des bis auf ungefähr 30 Meter tief abfallenden Drop-Offs wachsen neben anderen Korallenarten ausladende Gorgonienfächer. Einige seltene Bargibanti-Pygmäen-Seepferdchen gelten als ständige Bewohner der Wonderwall. Wesentlich leichter zu erkennen sind die Anglerfische, die hier in diversen Farbvarianten auftreten. Bei aller Konzentration auf das Schöne im Kleinen sollte Tauchers Blick regelmäßig ins tiefblaue Freiwasser schweifen. Das nicht nur wegen der Makrelenschwärme, die ja fast unübersehbar sind. Vielmehr ist diese Ecke Bohols bekannt für spontane Besuche von Walhaien.
Sage also niemand, die Philippinen seien nur ein Kleintierparadies!
 
Insidertipps
Auf der Insel liegen die berühmten Chocolate Hills, die sich in der Trockenzeit braun verfärben, und es gibt ein Reservat für die als Tarsier bekannten, sehr scheuen Philippinen-Koboldmakis, eine kleine Primatenart mit riesigen Augen. Außerdem gibt es eine Schmetterlingsfarm. Diese Ausflüge sollten sich Naturliebhaber nicht entgehen lassen.
 
 
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Infos zum Land
Gesundheit Reise/Sicherheit WHO
 
Klartext - gut zu wissen
Aufgrund der Beschaffenheit seiner Riffe, die von leicht abfallenden Schrägen bis hin zu Steilwänden variieren, ist das Tauchgebiet für Anfänger ebenso wie für erfahrene Taucher geeignet. Wer eine Unterwasserkamera hat: mitnehmen! Jeder Tauchgang kann eine neue Überraschung bringen. Durch die guten Fährverbindungen sind verschiedene Insel-Kombinationen für den Tauchurlaub möglich.
Trotz guter Flugverbindungen von Europa sind die Philippinen kein Reiseziel für einen Kurzurlaub. Bohol kann grundsätzlich ganzjährig bereist werden. Im November und Dezember können jedoch Taifune durch die Philippinen ziehen. Es heißt aber, dass die Stürme die zentralen Visayas nur selten nachhaltig beeinträchtigen. Vor vielen Resorts gibt es ein Hausriff, aber wer ausschließlich von Land tauchen will, wird viele gute Tauchplätze nicht erreichen können.
 
 
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